Mittwoch, 09.04.2025
um 19:30 Uhr




»Gespensterfische« - Svealena Kutschke zeichnet ein vielschichtiges Bild einer Lübecker Klinik von 1920 bis zur Gegenwart als Ort der Heilung, aber aber auch der Zerstörung – die Psychiatrie im Wandel deutscher Geschichte.

Wirklichkeit ist nur eine Vereinbarung. Dieser Satz lässt Laura Schmidt viele Jahre nicht los. Es ist das Motto ihrer Mitpatientin Noll, die Laura in den 1990ern in der Lübecker Jannsen-Klinik kennenlernte. Dort hat sich Noll in der psychiatrischen Abteilung mit ihrer Vertrauten Olga Rehfeld lesend, schreibend, zitierend ein Refugium aus Geschichten geschaffen, einen Raum aus Literatur – zum Trost oder als Flucht vor den Abgründen der Vergangeneit? Laura begreift, dass der Ort, an dem sie Hilfe gefunden hat, für Rehfeld zerstörerisch war. Mit einem faszinierenden Figurenensemble beleuchtet Svealena Kutschke die Psychiatrie als Echokammer deutscher Geschichte, die insbesondere während der Nazi- und Nachkriegszeit eng mit Gewalt und NS-Verbrechen verwoben war – eine fesselnde Geschichte über Verwundbarkeit, gesellschaftliche Normen und die Kraft des Erzählens.

Die in Lübeck geborene Svealena Kutschke ist Schriftstellerin und Dramatikerin. Ihr jüngstes Theaterstück »No Shame in Hope (eine Jogginghose ist ja kein Schicksal)« war für den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2023 nominiert. 2022 erhielt sie den Hebbel-Preis.

Eintritt: 12,– / 8,– zzgl. Gebühr 

Veranstalter: Literaturhaus S-H


Eventdaten bereitgestellt von: Kulturkurier

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