Wir sehen acht mal zwei Meter grünen Kunstrasen. Dahinter erstreckt sich eine Landschaft auf einer großen Leinwand, darauf zwei Menschen im Gras: »It’s a perfect day.« Yoga auf der Wiese, der Geruch des Waldes, ein Vogel, der aus einem Hologramm auftaucht. Zwei Körper, die balancieren und schweben, Techno, Sexualität, der Hund kopfüber, die glückliche Katze. Ein futuristisches Rap-Konzert, eine Dystopie, ein Riss, Kälte und Vergnügen, Kabel, drahtlose Verbindungen, Mikrofone und Kameras.

Im Spannungsfeld zwischen Natur aus Plastik, echten Gefühlen und Pixeltränen bewegen sich die Performer:innen zwischen Authentizität und Imitation. Als interdisziplinäre Performance vereint HEDONIA Elemente des zeitgenössischen Zirkus mit interaktiven Technologien, Videokunst, Sounddesign, Rap und Text. Video, Sound und Bewegung werden durch Live-Sensoren miteinander verbunden und reagieren aufeinander. Durch die Dekonstruktion traditioneller Zirkusapparate werden Drahtseil und Trapez zu installativen Objekten und verändern ihre Nutzungsmöglichkeiten. Das umkonstruierte Drahtseil wird zusammen mit Kontaktmikrofonen aufgestellt und erzeugt durch Bewegungsimpulse verschiedene Arten von Klängen. Die Balance-Forschung am knapp über dem Boden platzierten Trapez erzeugt durch die Interaktion mit einer Live-Kamera neue performative Kontexte. Dies sorgt nicht nur für eine Weiterentwicklung des Bewegungsvokabulars der Performer:innen, sondern lässt die sonst übergeordneten Zirkusobjekte zu gleichwertigen Akteuren im collagenartigen Bühnenbild werden - neben dem als Greenscreen fungierenden Kunstrasen, dem in den Raum projizierten Hologramm und der großen Projektionsleinwand.

HEDONIA thematisiert die Verhandlung und Navigation unserer digitalen Identitäten und zwischenmenschlichen Beziehungen im Zeitalter von zunehmender Hyper-Konnektivität bei gleichzeitiger Vereinzelung. Das Stück experimentiert mit der Verschmelzung von digitalem und analogem Körper und verhandelt virtuelle Identität als Erweiterung des Selbst. Es stellt die Frage in den Raum, ob und wie sich die binäre Opposition zwischen digitaler und physischer Realität überwinden lässt.

Text und Regie: Clara Cortés and Moritz Grenz | Performer:innen: Clara Cortés and Moritz Grenz | Sound-Design und Komposition: Paul Schultze | Video-Art: Simon Vorgrimmler | Licht-Design: Jordi Pérez | Künstlerische Kollaboration: Cille Lansade | Produktion: Clara Cortés and Moritz Grenz | Produktionsleitung: Nicole Meier (art revolution)

Dauer: ca. 60 Minuten

Für Menschen ab 12 Jahren.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

Das könnte auch interessant sein

MATERIA - Eine Choreographie für mehrere Styroporformen und einen Menschen
MATERIA - Eine Choreographie für mehrere Styroporformen und einen Menschen
HEDONIA
MusiSHEans Guitar Tour 2024 - Open Air
DIALOGE - Eine Gratwanderung
A WILD WOMEN CIRCUS
A WILD WOMEN CIRCUS
DIALOGE - Eine Gratwanderung
DIALOGE - Eine Gratwanderung
HEY GUTEN MORGEN, WIE GEHT ES DIR? - Eine Kooperation mit dem Festival Literatur JETZT!
DAS LEBEN IST KURZGESCHICHTEN
THE DARK SIDE OF THE GDR
BALLETT AUF 120 BPM
BALLETT AUF 120 BPM
MANDRAGORA
SCOTT MATTHEW
CHANTAL ACDA
MATERIA
MATERIA
PULSAR TRIO