Theodor Fontanes im Jahr 1891 erschienener Roman schildert eine Familienepisode aus der Welt des preußischen Adels: Albertine von Poggenpuhl, die verarmte Witwe eines im Krieg 1870/71 gefallenen Majors, lebt mit ihren drei erwachsenen Töchtern in der Großgörschenstraße in Schöneberg, während die beiden Söhne als Offiziere im Regiment Dienst tun. Aufgrund ihrer prekären finanziellen Verhältnisse hat die Witwe Albertine alle Mühe, ein ‚standesgemäßes‘ Leben zu führen und dem eigenen gesellschaftlichen Selbstbild nach außen hin Genüge zu leisten. So bedeutet die Ankündigung ihres jüngeren Sohnes Leo, dem unmittelbar bevorstehenden Geburtstag der Mutter beiwohnen zu wollen, nicht nur einen Grund zur Freude - heißt es doch, Mittel und Wege zu finden, um für dieses familiäre Ereignis eine hinreichend belastbare finanzielle Grundlage zu schaffen.
Die Schilderung einer Gesellschaft im Umbruch - am Beispiel einer aristokratischen Familie, die einst bessere Tage gesehen hat - und die präzise Charakterisierung der handelnden Figuren, mit ihren liebevoll detailliert beschriebenen Schwächen und Stärken, machen diesen vorletzten Roman Fontanes zu einem zeitlos gültigen und zugleich amüsanten Sittengemälde.

MIT Franziska Melzer, Bettina Riebesel, Paul Sies sowie Rita Herzog (Klavier)
EINFÜHRUNG Peter Schaefer (ehemals Theodor-Fontane-Archiv)
LEITUNG Hans-Jochen Röhrig
AUSSTATTUNG Sabine Kassebaum

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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