Welch Freude: DREIVIERTELBLUT ist wieder zu Gast auf der Schwedenwiese – und die wunderbaren Klang- und Wortkünstler haben ihr neues Album „Prost Ewigkeit“ im Gepäck, dass im Mai 2025 auf den Markt kommt. Genaueres zum Album und zur Tour gibt es demnächst an dieser Stelle, aktuell hüllen sich die Jungs noch in mystisches und künstlerisches Schweigen. Das dürfte der ohnehin schon freudigen Erwartung noch etwas Spannung hinzufügen und wir sind jetzt schon sicher: es darf Großes erwartet werden!
Die Vorreiter bzw. Erfinder der „folklorefreien Volksmusik“

Musikalisch und in Worten durchstreifen Dreiviertelblut seit Jahren die Höhen und Tiefen des Seins, fliegen vom reinsten (Liebes-)Glück in die schwärzeste Verzweiflung. Dem Dunkel folgt aber stets ein Lächeln. Und weil die Liebe zur Finsternis in diesem kruden, bayerischen Humor daherkommt, zeigt sie sich zutiefst menschlich, mit Herz, in einer zeitlosen Schönheit und einer berührenden Poesie. Auch in den skurrilen Geschichten, die Sebastian Horn und Gerd Baumann auf der Bühne erzählen.

Dreiviertelblut schaut sehr genau hin und singt in schonungslosen Sätzen davon. Meist auf bairisch, mal auch auf englisch (unvergessen ihr Cover des TheCure-Klassiker „Wood“ in bayerischer Version „Woid“!), aber immer mit einer bayerischen Seele. Und auch wenn es um den Wahnsinn der Zeit und der Suche nach Verständnis geht, schwingt darin immer die grundsätzliche Weigerung zu verzweifeln.

DREIVIERTELBLUT – Ein ganz eigener Aufruf das Leben zu feiern

Die atmosphärisch dichten Kompositionen mit den transparenten Arrangements für Gitarren, Bläser, Akkordeon, Schlagzeug und mehrstimmigem Gesang des Filmkomponisten Gerd Baumann beflügeln Sebastian Horns krude Geschichten über Leben und Tod und das, was dazwischen liegt: eine Art „phantastischer Realismus“, eine Brücke zwischen Diesseits und Jenseits. Auf jeden Fall ein mitreißender Aufruf, das Leben mutig und voller Leidenschaft mit all seinen Facetten zu feiern. So wie die Band selbst, die jedes Konzert mit einem Ritual beginnt: Die sieben Musiker stehen – Hacken zusammen, Fußspitzen nach außen – im Kreis und gehen ins Plié, bis sich alle über die Knie verbinden.

Aus dem letzten Album, dass eben diesen ritualträchtigen Namen „Plie“ trug, fanden sich viele sozialkritische Songs wie z.B. „Hehna ohne Kopf“, das einen Blick in den brodelnden Suppentopf „Die Welt während Corona“ wagt. Auch in „Ast vom Baam“, einer Persiflage auf den Volksmusikhit „Drunt in der grünen Au …“, der mit der Doppelmoral unserer Gesellschaft abrechnet: nicht die Toten, sondern die Lebenden kommen in die Hölle! Oder „Roßbluat und Schneider“, die gescheiterten Suizidversuche Zweier, die dann in einer Romanze mit Fragezeichen landen.
Bayerische Musik und Sprache mit viel Tiefe

Da die Welt sich seitdem nicht eben ins Positive verändert hat, bot sich für Horn und Baumann viel Gelegenheit, mit gewohnt kluger Beobachtungsgabe und gleichzeitig freundlicher Ironie die Eigenarten und Absonderlichkeiten des Lebens und unserer Welt auf ihre ganz besondere Weise musikalisch zu verarbeiten. Die Vorfreude auf einen Abend mit dieser einzigartigen Band steigt und wer sie noch nicht kennt, dem sei herzlich empfohlen, dies zu ändern – Dreiviertelblut ist der beste Beweis dafür, dass auch bayerische Musik und Sprache mit viel Tiefe und vor allem herausragendem Sound verzaubern kann.

Copyright: Daniel Sostaric

Einlass: 17:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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