Die Geschichte des Eva Klesse Quartetts beginnt am 8. Januar 2013, mit einem kleinen
Sessioneröffnungskonzert in Leipzig. Fast zehn Jahre, vier Alben, hunderte Konzerte, tausende von
Tourkilometern einmal um die halbe Welt und zahlreiche Auszeichnungen (Echo Jazz, SWR
Jazzpreis u.a.) später bringt die Band nun ihr fünftes (Jubiläums-) Album heraus: songs against
loneliness. In 13 neuen Stücken beweist das Quartett um Evgeny Ring (Saxophon), Philip
Frischkorn (Piano) Eva Klesse (Schlagzeug) und - neu dazugekommen - Marc Muellbauer
(Kontrabass) abermals seine Gabe, musikalisch Geschichten zu erzählen, die sich - nicht nur, aber
auch - mit den Gegebenheiten und Emotionen der pandemischen letzten zwei Jahre befassen, mit
Sehnsucht, Hoffnung, Melancholie, aber auch mit Heilung, Resilienz und Stärke.

Dem Quartett ist nach 10 Jahren musikalischer und freundschaftlicher Verbundenheit auf songs
against loneliness eine besondere künstlerische Reife anzuhören. Es wird deutlich: diese Vier sind
bestens aufeinander eingespielt. Das Ensemble hat schon früh erkannt, dass es seine kollektive
Stärke daraus zieht, sich gegenseitig Raum zu geben für unterschiedliche Spielhaltungen und
individuelle Gestaltung. Sich zuzuhören und mit feinem Gespür gegenseitig zu bestärken und
herauszufordern, macht die große Qualität dieser Band aus. Die Musik des neuen Albums hat immer
eine klare Struktur und Form, in der sich die Musikerinnen ganz traumwandlerisch bewegen. Mit
besonderer Schärfe und noch fokussierter als bisher beweist das Quartett damit abermals seine
ästhetische Herangehensweise: die Übersetzung von Geschichten, Bildern und Gefühlen in Lieder
ohne Worte. Und diese Übersetzung ist mit songs against loneliness besonders gelungen.
Tatsächlich lässt vieles an diesem Album an Gedichte denken. Jeder Ton, jede Geste, jeder Beat und
Schlag, ist wie Satzzeichen und Zeilenumbrüche bewusst gesetzt. Geblieben ist dabei die interaktive
Spielfreude und die in Live-Konzerten so gut zu beobachtende intensive und mit Freude gelebte
Interaktion der vier Musikerinnen.

Die letzten zwei Jahre haben in der Musik der Band hörbar ihre Spuren hinterlassen. Das
Nachdenkliche, Innerliche, Konzentrierte ist der Boden, auf dem sich unterschiedliche Facetten
entfalten können. Gut zu hören ist das beispielsweise in Evgeny Rings Komposition „Achille
Island“. Hier entwickelt sich - einem Fluss gleich, der von der Quelle zum Delta immer reißender
wird - eine musikalische Welt, deren Sog man sich nicht entziehen kann. Ring inszeniert diese
Ausweglosigkeit durchdacht und stringent.

Über allem und im Zentrum dieser Band steht - wie auch schon bei den vorherigen Alben, und wie
auch immer wieder live zu erleben - der Kollektivgedanke: „Eva Klesse und ihre drei Mitspieler
(…) interagieren und improvisieren auf höchstem Niveau und mit faszinierender Leichtigkeit. Die
vier sind perfekt eingespielt, und man spürt in der Musik ein immenses Vertrauen innerhalb der
Band.“ (Ulli Habersetzer, BR). Alle Bandmitglieder tragen nicht nur ihre instrumentale, sondern
auch ihre kompositorische Handschrift in das Kollektiv hinein. Die Kontinuität, die Freundschaft,
die lange Geschichte sind deutlich in der musikalischen Art zu kommunizieren und zu interagieren
hör- und spürbar.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix