Preisverleihung mit Apéro
Péter Horváth Literaturpreis 2025

Birgit Birnbacher
Laudatio und Gespräch: Christoph Schröder

„Wovon wir leben“ kreist um große Fragen menschlicher Existenz: Welche Bedeutung hat Arbeit? Was macht krank, wie wird man gesund? Wie lebt man mit Fehlern, mit Schuld? Im Mittelpunkt des dritten Romans der österreichischen Schriftstellerin Birgit Birnbacher steht Julia, eine Frau mittleren Alters, aufgewachsen im Innergebirg. Schon der Name der Region lässt die Enge spüren, die Julia nach der Ausbildung zur Krankenschwester in die Stadt treibt, als eine Stelle in der Landesklinik frei wird. Als ihr nach einem gravierenden Fehler buchstäblich die Luft zum Atmen fehlt, geht sie zurück ins Innergebirg und macht sich auf die Suche nach ihrem eigenen Weg. Birnbacher spielt einerseits in kristalliner Klarheit soziologische Fragestellungen durch: Warum arbeitet man, was bedeutet Arbeit für unser Selbstverständnis, wie steht es um Care-Arbeit, wie korrespondieren Berufs- mit Geschlechterrollen? Zugleich nutzt sie aber die Möglichkeit des Schreibens, um das Arbeitsleben als Teil der Wirtschaftswelt darzustellen und so über das Gegebene hinauszuführen. Birgit Birnbacher, geboren 1985, lebt als Schriftstellerin in Salzburg. Ihr Debütroman „Wir ohne Wal“ (2016) wurde mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto Stiftung ausgezeichnet. 2019 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis. Für ihren Roman „Wovon wir leben“ erhält sie den diesjährigen Péter Horváth Literaturpreis, der die Arbeit von jungen Schriftsteller:innen honoriert, die sich mit Themen der Wirtschafts- bzw. Arbeitswelt auseinandersetzen.

Eine Veranstaltung des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus Stuttgart e.V.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix