Ein Spiel nach Ingmar Bergman

Theater der Keller
Heinz Simon Keller: Regie
Ulrike Janssen: Dramaturgie
Lara Hohmann: Bühne & Kostüm

Mit Barbara Fernández, Laura Janik, Jan Sabo, Valentin Stroh

Kann man eine Ehe kaputt reden? Zumindest kann Reden direkter und tiefer treffen, als manche physische Aktion – davon war Ingmar Bergmann überzeugt. In seiner sechsteiligen TV-Serie „Szenen einer Ehe“ von 1973 ließ er genau das seine Zuschauerinnen und Zuschauer an den Bildschirmen erleben. In sechs Folgen zerredete das Vorzeigepaar Johan und Marianne seine Ehe. Diese war eher eine Konvention denn eine Herzensentscheidung. Und so zeigte Bergmann die Ehe wie ein schlechtsitzendes Kostüm, das nie richtig passt. Die Serie schlug ein: Die Scheidungsrate in Schweden soll damals sprunghaft in die Höhe geschnellt sein.

Und die Ehe heute? Konventionen weichen mehr und mehr auf, fast alles ist möglich. Und so setzt das Theater der Keller bei der Neuinterpretation des Klassikers auf eine weitere Plage: „Wir sind immer schon viele, auch wenn wir glauben, zu zweit zu sein“ – so Heinz Simon Keller. Also spielen sich gleich zwei Paare durch die Bergmanschen Szenen, frisch und befreit von manch bleierner Beziehungsdebatte; sie probieren sich aus, beobachten, kommentieren, belauschen einander, wiederholen, variieren und spiegeln sich. „Szenen einer Ehe“– damals wie heute ein relevantes, tiefgründiges und absolut ergiebiges Thema.

Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Bild: Oliver Strömer

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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