Daß das weiche Wasser in Bewegung
Mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.

Die Hoffnung auf den unwahrscheinlichen Triumph des Flüssigen über das Erstarrte – sie begleitete Bertolt Brecht sein Leben lang. Und mit ihr das Wasser: als Inbegriff von Wandel und Veränderbarkeit der Verhältnisse. Unaufhörlich fließt es durch sein Werk – in Gestalt von Flüssen und hoher See, als Element des Untergangs und der Rebellion, verschlingend und Leben spendend.

In ihrem Essay montiert Ruth Fühner unterschiedliche Texte zu einem fluiden Brecht-Portrait. Im Protagonisten der Erzählung VOR DER SINTFLUT, der urzeitlichen Fisch-Echse Ichthyosaurus, spiegelt sich jener unverlässliche Brecht, der warnte: „In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen“.

Die Brüchigkeit von Brechts Gewissheiten spiegelt die Musik, die Oliver Augst mit dem französischen Trio L’Impolie eigens für den Essay geschaffen hat. Improvisiert mit sich abnutzenden Dubplates, wandelt sich auch der Klang der Text- und Sound-Performance mit jeder einzelnen Aufführung.

Foto: Nicole Horny

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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