Das Günther
Günthers Mutter beschreibt ihr Kind wie folgt: „Party! Party! Depri! Depri!“ Für die einen
braucht es nach Günther eine Therapie, für die anderen ist Günther
die Therapie. Günther führt wie ein schäbiger Clown nicht nur das Publikum sondern auch sich
selbst an der Nase herum. Günther schreibt keine Lieder, sondern erfindet
sie auf der Bühne. Günther ist Punk, Clown und Mutti zugleich.
Die Fans von Das Günther, beschreiben die Band aus Hannover oft etwas anders: „Das Günther
musst du Live gesehen haben, sonst verstehst du´s nicht“; „WTF, war das denn?“ oder „Wurde da
grad während des Singens 7 mal das Kostüm gewechselt?“. Nachdem sie minutenlang
Textfragmente wie Mit Staub Geschwängert, Im Darkroom Sind Wir Alle Geschwister oder Allein
Auf Ecstasy mitgesungen haben und die Körper leergetanzt sind, findet die ein oder andere
Textzeile noch auf dem Kopfkissen oder in den Träumen der Konzertbesucher:innen ihre
persönliche Bedeutung.
Dass dieses Konzept der improvisierten Tanzmusik, mit seiner unbändigen und explosiven
Energie, schwer auf Platte zu bannen ist, war den Musiker:innen schon immer bewusst und nach
einer Impro-Platte (Sitzung I 2018) und einem Live Album (Günthopoly 2021) erscheint mit
Strawberry Gelato im März 2024 nun ein Album, auf dem erstmals produzierte Songs zu hören
sind. Gesangsorgan Alex Rosengarth, Schlagzeuger Albrecht Bibas und Bassist Till Schomburg
haben sich mit ihrem langjährigen Bandmitglied Richard Häckel und Produzent Julian Colin
(Braake, Trille, Tristan Brusch) zusammengetan und eine Platte aufgenommen die Genregrenzen
überwindet und an Crossover-Alben der 90er Jahre erinnert. Von Indie mit NDW Einflüssen
(Reittherapie), Disco (Ja Das Muss Einfach Mal Raus) bis zu Dada-Techno (Autos Find Ick
Scheiße) wird ein breites musikalisches Spektrum abgedeckt. Teilweise mit dem typischen
warmen analogen Sound Colins, teilweise reduziert und kantig, selbst aufgenommen auf einem
kleinen Hof im Wendland, wo auch ein Großteil des Songwritings stattgefunden hat. Über dieser
bunten Mischung schwebt das textliche Damoklesschwert der Klimakatastrophe, die ihre giftig
schmeckenden Streusel auf der Eistüte unserer Generation ausbreitet.
Einlass: 20:00 Uhr