Montag, 06.11.2023
um 19:00 Uhr




Bohren und der Club of Gore spielen einen Crossover aus Jazz und Ambient. Diese Instrumentalmusik ist von aufreizender, ja provokanter Langsamkeit. Ganz beiläufig entwickeln sich die Stücke, scheinen nah und bleiben doch noch geheimnisvoll. Besonders die Orgel und das hallige Saxophon verleihen der Musik einen sakralen Touch, der auch der Idee der Entschleunigung an sich schon innewohnt. Jetzt wird er nach außen gekehrt, unüberhörbar.

Mit dem Quartett aus Mühlheim / Ruhr an Bass, Fender Rhodes, Tenor- und Baritonsaxophon oder Vibraphon erfahren die Töne eine einzigartige Ausbremsung. Das zwischen Komacore, bleiernem Metal und ambientischer Elektronik mit Jazzzitaten verortete Quartett nutzt morbide wirkende Klänge, um etwas Wunderschönes, man muss sogar sagen: Erhabenes zu erschaffen.

Nichts soll das Publikum von der auditiven Wahrnehmung der Goreschen Töne ablenken. Auch deshalb gibt es kaum unverfremdete Fotos der Musiker. Entsprechend finden viele Gigs bei eher schummriger Beleuchtung statt. Der im Rock/Pop-Kontext typische Hang zum Personenkult, zu Frontman-Status und ausufernden Soli findet hier nicht statt. Er wäre ohnehin nur Störfaktor. "Vieles, was uns nicht gefällt am Leben, wird erträglich durch das, was wir machen. Nebenbei sind wir auch davon überzeugt, dass es uns überdauert."

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix