Suchtmaschine aus Paderborn

Musik: Progressive Rock

Anschrift

33100 Paderborn



Musik kann zur Sucht werden – das ist ja nichts Neues. Leider noch recht unbekannt, allerdings mit einem extrem hohen Suchtfaktor, kommt das Paderborner Post-Rock-Quartett Suchtmaschine daher. Zutreffender könnte ein Bandname gar nicht sein, denn nahezu maschinenartig musizieren Suchtmaschine auf ihrer EP Kra! irgendwo zwischen Explosions in Sky, Pelican oder Mono. Platz für eigene Ideen bleibt jedoch allemal: So sind neben den im Post-Rock üblichen Instrumenten auch ergänzende Musiker mit Saxophon, Violine und Piano beschäftigt, die den Songs gelegentlich auch einen Hauch von Jazz verleihen. Besonders positiv fällt der Schlagzeuger Sebastian Sperl auf, der durch enorme Präzision überzeugen kann und gelegentlich auch an John Stanier (Anm. d.Red.: Ex-Schlagzeuger von Helmet und nun bei Tomahawk und Battles beschäftigt) erinnert. Einen wirklichen Favoriten kann man auf Kra! nur mit Mühe ausmachen, denn die EP funktioniert als Gesamtwerk noch am besten. Ein Schritt in Richtung Norwegen gehen die Jungs auf Ich sähe ein Schlachtfeld, denn dort gehört das Saxophon eben zur Grundausstattung im Post-Rock und Bands wie Supersilent oder Jaga Jazzist kommen einem als Vergleich in den Sinn. Durch gelegentliche Sprachpassagen schaffen Suchtmaschine auch eine ganz eigene Stimmung und in diesem Zusammenhang darf als ein weiteres Highlight wohl Kräuterboy Ahoi genannt werden. Piano und orchestral anmutende Gitarrenwände funktionieren so gut, dass man sich beinahe die Frage stellen muss, wie diese Instrumente überhaupt ohne einander auskommen können. Eine großartige EP von einer Band, die man unbedingt im Auge behalten sollte und getrost neben den Lieblingsalben einsortiert werden kann. Wertung: + + + + (Christian Bethge) http://www.regioactive.de

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