VERWEILE DOCH! DU BIST SO SCHÖN! poetisch-musikalischer Abend - *Zusatzvorstellung*
Ein poetisch-musikalischer Abend über die Liebe und Vergänglichkeit mit Christoph Denoth und Thomas Bockelmann.
*aufgrund der hohen Nachfrage bieten wir eine zusätzliche Vorstellung im Dezember an*
Gedichte von Brecht, Mayröcker, Goethe, Lasker-Schüler, Ringelnatz, Bachmann u.a.
Musik von Bach, Dowland, Sor und Albénez
CHRISTOPH DENOTH ist einer der prägenden klassischen Gitarristen unserer Zeit. Er gastierte als Solist u.a. In der New Yorker Carnegie-Hall und in der Berliner Philharmonie. Seit 2010 ist er Professor an der Royal Academy of Music in London.
THOMAS BOCKELMANN ist Regisseur und Schauspieler. Seit 34 Jahren ist er als Intendant vertraut mit der Leitung von Theatern, under anderem 17 Jahre Staatstheater Kassel. Begonnen hatte er von 1988-1993 am Tübinger Zimmertheater, wo sich jetzt ein künstlerischer Lebensarbeitskreis schließt.
Um 18 Uhr; Abendkasse & Theaterbar ab 17 Uhr
Dauer: 65 min.
Veranstaltungsort Zimmertheater, Gewölbe, Bursagasse 16
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Das schreibt die Presse
„Das Mosaik der Texte, das Bockelmann ausbreitet, zeigt die Liebe von sehr vielen Seiten – verrückt, frech, fordernd, räsonierend, abgeklärt, fragend, dunkel und hell. [...] Ein fabelhafter Höhepunkt des insgesamt wunderbaren Abends ist Friederike Mayröckers frühes Gedicht »Wie ich dich nenne wenn ich an dich denke und du nicht da bist«, denn diese Reihung von überschäumenden, kindlichen, surrealen Wortfügungen scheint mit ihrem Übermut geradezu den Raum zu sprengen. [...]
Christoph Denoth nahm mehrere Musikalben auf, konzertierte in der ganzen Welt – und begleitet Thomas Bockelmanns Lesung sensationell. Der Gitarrist beginnt leise und zart, mit Stücken von Joachim Malatz, John Dowland, Francisco Tarrega, Felix Mendelsohn Bartholdy. Spielt dann in der zweiten Hälfte des Abends Kompositionen von Heitor Villa-Lobos, unterbrochen von einer Sarabande Johann Sebastian Bachs.[...] Christoph Denoth füllt die Pause zwischen den Worten mit Melodien. [...]
Das alles mit so viel Kraft, Gefühl und Können, dass man ihm geradezu zurufen möchte: »Verweile doch.« Aber, unbesorgt: Er kommt ja wieder.[...] “
Thomas Morawitzky - Reutlinger General-Anzeiger
„Lyrik-Hotspot in der Bursagasse: Die obere Bursagasse wird in den nächsten Jahren ein Hotspot der Lyrik. Denn zur Lyrikbuchhandlung gesellen sich nun, vis-à-vis im Zimmertheater, insgesamt vier thematisch unterschiedliche, poetisch-musikalische Abende im Spielplan, die das lyrische Welterbe präsentieren. Ihre Konstanten: Es liest Thomas Bockelmann, der Intendant. An der Gitarre: Christoph Denoth, Meister des klassischen Fachs, mit den Weihen der Carnegie Hall und der Berliner Philharmonie gesegnet. Zur Premiere von „Verweile doch, du bist so schön – Gedichte über Liebe und Vergänglichkeit“ letzten Sonntag kam er direkt von einem Gastspiel aus Bogota ans Zimmertheater.
Auf gut 30 Gedichte kann man sich freuen, von Goethe, Kästner, Heine, und Jandl bis Lasker-Schüler. Dazwischen pointierte biographische Hinweise oder persönliche Anekdoten Bockelmanns. Wie der „und es kommt nichts nachher“-Brecht sich am Lebensende doch noch „allen Vogelgesangs nach mir“ freuen konnte. Welches Gedicht zu den Lieblingsgedichten Bockelmanns gehört („Ich hab dich so lieb“ von Joachim Ringenatz). Wie Schauspielerin Ilse Ritter Bockelmann einmal auf ein bemerkenswertes Rilke-Zitat aufmerksam machte. Wie Gottfried Benn Lasker-Schüler, die er verehrte, einmal sagte, er würde gern etwas Großes, Reines für sie vollbringen. Und sie antwortete: „Dann wasch mir einen Elefanten.“
Schwierige Gedichte wie „Erklär mir, Liebe“ von Ingeborg Bachmann stehen neben eingängigen wie „Wie ich dich nenne“ von Friederike Mayröcker, Liebesleid neben Liebesglück, Abschiede neben zarter Anbahnung.
Und wenn Christoph Denoth nach Nietzsches „Venedig“ Mendelssohn-Bartholdys „Barcarola Veneziana“ spielt, passt es auch thematisch.
Für Gitarrenspieler ist der Besuch der Veranstaltung riskant, sie könnten allen Mut zum Spiel verlieren. Oder sie wissen jetzt, was auf diesem Instrument alles möglich ist. Manchmal sitzt Thomas Bockelmann mit geschlossenen Augen daneben, auch einige Zuschauer haben sie zu.“
Peter Ertle - Schwäbisches Tagblatt