Mittwoch, 12.11.2025
um 19:00 Uhr




In Münster geboren, mit 17 mit dem GWK-Förderpreis, danach bei internationalen Klavierwettbewerben ausgezeichnet, schließt Gabriel Yeo in diesem Jahr die Soloklasse von Prof. Bernd Goetzke in Hannover ab.

Delikat und berührend, Haydns cis-Moll-Sonate. „Cis moll. Bußklage, trauliche Unterredung mit Gott; dem Freunde; und der Gespielin des Lebens; Seufzer der unbefriedigten Freundschaft und Liebe liegen in seinem Umkreis“. Ob noch gilt, was Ch. D. Schubart 1784/85 über die Tonart schrieb?

Gelöstheit, Leichtigkeit, Glanz verströmt Beethovens Es-Dur-Sonate. Es gibt keinen langsamen Satz, der Schluss ist ein wilder Tanz, eine rockige Jagd. Hymnisch, zugleich liedhaft und scheu das Thema der Variationen von Brahms, in dem sein Freund Josef Joachim „keusche Zärtlichkeit“ fand. Bis auf kurze romantische Ausbrüche sind die Variationen eher introvertiert, lyrisch, meditativ. Dagegen stellt Gabriel Yeo Schumanns „Carnaval“, einen kontrastreichen Maskenball. Die 21 „kleinen Szenen über vier Noten“ haben sprechende Titel und sind über die Noten ASCH in unterschiedlicher Reihenfolge komponiert. Diese einzigen „musikalischen Buchstaben“ seines Namens ergaben für den jungen Schumann den Namen der böhmischen Stadt, aus der Ernestine, seine damalige Geliebte, kam. Eine Miniatur trägt als Titel ihren Namen, eine andere den seiner späteren Frau Clara. Zudem erscheinen Chopin und Paganini, Figuren der Commedia dell’arte oder Schumanns Kunstfiguren, die seine Doppelnatur verkörpern, der extrovertiert stürmische Florestan und der elegisch-verträumte, introvertierte Eusebius. Am Ende ziehen die Davidsbündler gegen die Philister, die akademisch-verknöcherten Feinde der neuen Kunst, in einen leidenschaftlichen Kampf – und triumphieren.

Programm: Sonaten und Variationen
Haydn: Sonate Nr. 49 cis-Moll
Beethoven: Klaviersonate Nr. 18 Es-Dur „La Chasse“
Brahms: 11 Variationen, op. 21 Nr. 1
Schumann: Carnaval

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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