Norbert Nachtweih - "Zwischen zwei Welten" - Lesung & Talk
Ein Leben zwischen Ost und West. Ein Fußballer, der Grenzen überwand. Ein Abend über Freiheit, Erfolg, Irrwege – und die Kraft der Versöhnung.
Am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit laden wir Sie zu einem besonderen CAPITOL-Abend ein: Der ehemalige Fußballprofi Norbert Nachtweih, einer der bekanntesten „Republikflüchtlinge“ des DDR-Sports, liest aus seiner viel beachteten Biografie „Zwischen zwei Welten“ – und gibt in einem persönlichen Talk bewegende Einblicke in sein außergewöhnliches Leben.
Vom Halleschen FC zur Fußball-Elite im Westen – 1976 floh Norbert Nachtweih im Alter von nur 19 Jahren während eines Auswärtsspiels der DDR-Jugendauswahl in der Türkei in den Westen – eine dramatische Entscheidung mit lebenslangen Folgen. Während er in der DDR zum „Staatsfeind“ erklärt wurde, startete er im Westen eine steile Karriere: Über 325 Bundesligaspiele, 46 Tore, Stationen bei Eintracht Frankfurt, Bayern München und später Waldhof Mannheim. Er gewann nationale und internationale Titel und spielte an der Seite von Legenden wie Jürgen Grabowski, Karl-Heinz Rummenigge, Paul Breitner, Andreas Brehme oder Klaus Augenthaler.
Doch trotz der sportlichen Erfolge blieb sein Leben immer geprägt von der Spannung zwischen zwei politischen Systemen, zwischen Anpassung und Rebellion, zwischen Pflicht und Freiheit. Er berichtet von seiner Flucht aus der DDR und den ersten Jahren in der Bundesrepublik, von seiner Offenheit für „Wein, Weib und Gesang“ im Frankfurter Nachtleben, von Begegnungen mit Maradona, von Anekdoten über den kettenrauchenden Zimmerkollegen Klaus Augenthaler – und gewährt tiefe Einblicke in seine Stasi-Akten, inklusive Fotos aus seinem damaligen Wohnzimmer.
Dabei spricht Nachtweih ehrlich über persönliche Fehlentscheidungen, seine tiefe Loyalität zu seinen Wurzeln in Halle und seine Sicht auf ein Leben, das in zwei völlig unterschiedlichen Welten stattfand – aber immer von derselben Leidenschaft getragen wurde: dem Fußball und der Freiheit.
Ein Abend voller Erinnerungen, Reflexionen und lebendiger Zeitgeschichte – authentisch, direkt und bewegend. Im Anschluss gibt es Raum für Fragen aus dem Publikum. Bücher können vor Ort erworben und signiert werden.
Einlass: 19:00 Uhr
Hallo, ich bin Maya.
