Sonntag, 13.07.2025
um 19:00 Uhr




Der Barockmusik im Schwäbischen geht es ähnlich wie dem schwäbischen Impressionismus: Man fragt sich zunächst, ob es das überhaupt gibt – und steht dann staunend vor Gemälden in Schloß Fachsenfeld, die in beeindruckender Weise eine ganz andere, düstere Facette des Impressionismus zeigen. Und plötzlich wird einem klar, wie viel härter das Leben im 19. Jahrhundert auf der schwäbischen Alb gewesen sein muss im Vergleich mit der farbigen Heiterkeit der Bilder berühmter französischer Maler, die diesen Stil weltweit prägten.

Doch zurück zur Barockmusik: Diese blüht im achtzehnten Jahrhundert im Ostalbkreis vor allem in der wohlhabenden Gold- und Silberschmiedestadt Schwäbisch Gmünd und der reichen Fürstprobstei Ellwangen. Das damalige Bergarbeiterstädtchen Aalen verfügte leider nicht über die finanziellen Mittel, um Komponisten engagieren zu können. Einiges hat sich glücklicherweise über die Zeit erhalten und manche Notenhandschriften wurden in Schubladen oder auf Dachböden alter Häuser wiedergefunden.

Mit dem Konzert am 13. Juli in der Villa Stützel werden diese Schätze wieder zu Musik: Eigenwillig, neugierig und humorvoll wie die Region, aus der sie stammt.
Das Programm reicht von einem im dreißigjährigen Krieg in Bopfingen entstandenen Gemeindelied über eine Ende des 18. Jahrhunderts wegen unangemessener Frivolität verbotene Passionsmusik aus Schwäbisch Gmünd bis hin zu Kompositionen des Unterschneidheimer Komponisten Franz Bühler, dessen Werke zu seinen Lebzeiten in ganz Europa und Großbritannien sehr beliebt waren und gespielt wurden.
Und wer weiß: Vielleicht wird der eine oder andere Zuhörer überrascht sein, Musik von einem Komponisten zu hören, der aus der gleichen Stadt stammt – oder sogar ein entfernter Verwandter ist?

Präsentiert wird die schwäbische Barockmusik von internationalen und regionalen Künstlern: Dem Amerikaner Dr. Robert Crowe, männlicher Sopran und als künstlerischer Leiter der Villa Stützel federführend für die Zusammenstellung des Programms, der aus Heidenheim stammenden Altistin Ann-Katrin Roth, dem Italiener Emanuele Breda (Barockgeige), Barbara Mauch Heinke (Barockgeige), Daniela Wartenberg (Barockcello) und – last but not least – dem Briten Tim Hawken (Tenor und Cembalo).

Das Konzert am 13. Juli beginnt um 19:00 Uhr, Einlass und Abendkasse ab 18:30 Uhr.
Bereits ab 17:30 Uhr ist die Bar im Wintergarten und der Park der Villa Stützel für einen sommerlich entspannten Aperó zur Einstimmung auf das Konzert geöffnet.
Und wer vorab noch etwas mehr über die schwäbische Barockmusik erfahren möchte, der sollte sich die Werkseinführung durch Professor Herrmann Ulrich nicht entgehen lassen: Von 18:00-18:20 Uhr ebenfalls im Wintergarten der Villa Stützel.
Der Musikwissenschaftler Professor Herrmann Ulrich lehrte von 1992 bis 2022 an der PH in Schwäbisch Gmünd und ist u.a. ein Experte auf dem Gebiet der regionalen Musikgeschichte. Die Wiederentdeckung, Aufarbeitung und Erhaltung dieser Musik ist ihm eine Herzensangelegenheit.

Infos unter info@villa-stuetzel.de

Copyright: @Villa Stützel

Einlass: 17:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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