Unter der Leitung der persischsprachigen Opernsängerin Camille Bordet stellen sieben Musiker die großen Frauengestalten Europas und des Irans in den Mittelpunkt. Kriegerinnen, Mystikerinnen, Magierinnen, Dichterinnen oder Komponistinnen – sie sprechen von der Liebe, einer universellen Liebe, die Zeit und Kultur übersteigt. Meisterwerke des europäischen Repertoires stehen im Dialog mit Improvisationen, die von der traditionellen persischen Musik inspiriert sind, und Kompositionen von Musikern mit eklektischem, kulturübergreifendem Hintergrund. Stimmen, Kamancheh, Viola da Gamba, Laute und Perkussion laden zu einer traumhaften, spirituellen Reise ein, einem Dialog zwischen Zeiten und Orten, vom mittelalterlichen Europa bis zum heutigen Iran.
Das Buch der Königinnen ist eine poetisch-musikalische Begegnung zwischen den weiblichen Stimmen Persiens und Europas. Entstanden auf Initiative der persischsprachigen Opernsängerin Camille Bordet im Auftrag der Opéra de Dijon, hebt es Werke berühmter Frauen beider Kulturen hervor und interpretiert sie neu. Ihre Namen sind Héloïse, Rabea Balkhi, Roudabeh, Hildegard von Bingen, Louise Labé, Barbara Strozzi, Forough Farrokhzad oder einfach „die Geliebte“. Sie sind Heldinnen, Kriegerinnen, Priesterinnen, Heilige, Hexen, Dichterinnen und Komponistinnen. Sie mögen vor langer Zeit oder erst gestern gelebt haben, doch durch ihre Worte leben sie weiter und brennen …
Die Sprache, die sie verwenden, ist universell; sie transzendiert die Besonderheiten ihrer Zeit und durchdringt gesellschaftliche und religiöse Umwälzungen. Diese Frauen schreien ihre Liebe heraus. Vom Persischen Reich bis zum mittelalterlichen Europa, vom Iran bis ins Frankreich des 21. Jahrhunderts nimmt die Liebe viele Formen an: fleischliche, erträumte, höfische, erotische oder mystische, verbotene Liebe, die Art, für die wir unser Leben geben oder für die es uns genommen wird; der Ort, an dem sich Transzendenz und Immanenz par excellence vermischen. Camille Bordet, eine persischsprachige Opernsängerin, erforscht seit vielen Jahren die Verbindungen zwischen der persischen und der westlichen Welt und bringt sie auf der Bühne in Dialog. Indem sie ihre Einzigartigkeit im Dienste einer gemeinsamen Identität nutzen, schaffen die Musiker eine einzigartige Sprache, die alte Musik, persische Musikthemen und mystische Texte aus weltlichen und religiösen Traditionen miteinander verbindet.
Camille Bordet – künstlerische Leitung, Gesang
Mostafa Taleb – Komposition, Arrangements, Kamancheh
Mehdi Emami – Gesang, Schlagzeug
Yunah Proost – Cello, Viola da Gamba
Saïna Zamanian – Tar
Albane Imbs – Archiluth, Barockgitarre
Miriam Encinas Laffitte – Schlagzeug