2025 feiert die Welt den italienischen Renaissance-Komponisten Giovanni Pierluigi da Palestrina, der vor 500 Jahren geboren wurde. Sein Kollege Arvo Pärt begeht dieses Jahr ebenfalls ein Jubiläum: Im September wird der Este 90 Jahre alt. Ein nach menschlichen Kategorien riesiger Zeitraum liegt zwischen ihnen. Beide haben einen ganz eigenen Stil entwickelt – und doch sind sie wesensverwandt. Beide widmen ihre Klangwelten dem Gotteslob, beide unterwerfen sich strengen, wenn auch völlig gegensätzlichen Regeln. Palestrina verschreibt sich, dem Geschmack seiner Zeit folgend, kunstvollster Mehrstimmigkeit. Arvo Pärt hingegen vermittelt spirituelle Botschaften mit höchster Reduktion und Einfachheit und trifft damit, genau wie Palestrina, den Nerv seines Publikums.
Mit der „Missa Papae Marcelli“ schuf Palestrina eine der bedeutendsten Messvertonungen der Musikgeschichte. Geschrieben hat er sie zum Gedenken an Papst Marcellus II., der 1555 gekrönt wurde. Der Legende zufolge entstand das Stück irgendwann zwischen 1555 und 1567 in einer einzigen Nacht. Denn ein Engel soll dem Meister das prachtvolle Werk direkt in die Feder diktiert
haben – wahre Himmelsmusik, die in ihrer Schönheit bis heute überwältigt. Jedes Wort tritt deutlich hervor, trotz aller polyphonen Zaubereien. Damit entsprach die Komposition den Forderungen der Gegenreformation, der Text einer Messe solle nicht in den Verschlingungen kunstvoller Vielstimmigkeit untergehen, sondern klar im Zentrum stehen. Palestrina gelang beides,
Textverständlichkeit und Virtuosität im Satz.

Der lettische Dirigent Kaspar Putnis und der RIAS Kammerchor Berlin, die erstmals in Monheim am Rhein auftreten, kombinieren in ihrer doppelten Geburtstagsgratulation Palestrinas Meisterwerk mit Kompositionen von Arvo Pärt.

Einlass: 19 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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