Dienstag, 13.05.2025
um 20:00 Uhr




Die Lebensgeschichte von Walter Altmann, dem im April 1945 in Celle die Flucht aus einem KZ-Transport-Zug geglückt war, zeichnet Oskar Ansull in einer Lesung am 13. Mai 2025, 20:00 Uhr, nach, den das Schlosstheater in Zusammenarbeit mit dem Celler Museumsverein veranstaltet. Die Lesung ist zugleich Teil des Rahmenprogramms zu der Produktion „Durch das Schweigen“, die aktuell im Theater zu sehen ist. – Als drittes von fünf Kindern in Kreuzberg geboren, wuchs Walter Altmann vaterlos auf. Die mit der Erziehung ihrer Kinder überforderte Mutter gab den Sohn im Alter von zehn Jahren in ein Jüdisches Waisenhaus, wo Walter die Schule beendete und das Schneiderhandwerk erlernte. Sehr bald machte er sich als Betreiber einer Maßschneiderei und Erfinder technischer Innovationen wie einschiebbaren Tragflächen für Motorflugzeuge oder einem „leuchtenden“ Briefkasten einen Namen. Nach der sogenannten „Kristallnacht“ wird Altmann in das KZ Sachsenhausen verbracht, kommt aber im November 1938 frei und flieht sofort nach Frankreich. Er meldet sich zum Einsatz in die Fremdenlegion. Im Juli 1944 spüren ihn französische Miliz und Gestapo auf und verschleppen ihn in das KZ Buchenwald. In den letzten Kriegstagen flieht Altmann in Celle aus einem Transportzug nach Bergen-Belsen – und überlebt. 1952 kehrt er endgültig nach Berlin zurück, wird zwei Jahre später Mitglied der Jüdischen Gemeinde in West-Berlin und arbeitet wieder als Konstrukteur und Erfinder. Walter Altmann starb im Jahr 1979, er liegt auf dem jüdischen Friedhof Heerstraße in Berlin begraben.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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