Vorbild Italien
Georg Philipp Telemann: Methodische Sonate Nr. 5 a-Moll für Violine und Cembalo, TWV 41:a2
Georg Friedrich Händel zugeschrieben: Sonate F-Dur op. 1 Nr. 12 für Violine und Cembalo, HWV 370
Johann Georg Pisendel: Sonate c-Moll für Violine und Cembalo
Johann Mattheson: Suite Nr. XII f-Moll für Cembalo, aus: Pièces de Clavecin
Carl Philipp Emanuel Bach: Sonate C-Dur für Violine und Cembalo, Wq. 73
Johann Sebastian Bach: Sonate Nr. 2 A-Dur für konzertierendes Cembalo und Violine, BWV 1015
Was verbindet die Schicksale von Händel, Pisendel, Bach und Telemann, abgesehen von ihrer gemeinsamen geografischen Herkunft? Zweifellos profitieren alle vom Einfluss der italienischen Musik. Händel sorgte Ende des 18. Jahrhunderts in Italien für Aufsehen und machte anschließend in London Karriere, wo er im italienischen Stil komponierte. Pisendel freundete sich mit Vivaldi an, brachte viele seiner Werke mit nach Deutschland zurück und etablierte durch seine Tätigkeit als Konzertmeister und Musiksammler maßgeblich den italienischen Musikgeschmack am Dresdner Hof. Bach schließlich vertiefte, ohne je Deutschland zu verlassen, sein Studium der italienischen Musik, indem er sie fleißig kopierte und transkribierte. In jedem Fall spiegelt sich dieser Einfluss nicht nur in der Komposition der Stücke wider, sondern auch in der Geigentechnik. Diese transalpinen Einflüsse verbanden sich in Deutschland mit musikalischen Elementen aus der französischen Tradition, was dann zum sogenannten vermischten Stil führte. Exemplarischer Vertreter dafür ist Georg Philipp Telemann. Eine Generation später verbindet sich die Lebhaftigkeit der italienischen Violine mit galanten Elementen bei Carl Philipp Emanuel Bach.
Amandine Beyer, Violine
Jean-Christophe Dijoux, Cembalo nach Christian Zell, Hamburg 1728