Freitag, 11.04.2025
um 19:30 Uhr




Aus der Reihe "Berliner Geschichten"

CHARLOTTENGRAD - EIN STÜCK RUSSLAND MITTEN IN BERLIN
Szenische Lesung über das Leben und Schaffen russischer Literaten im Exil der 20er Jahre

Mit: Alina Lieske (Spiel, Gesang) und Carl Martin Spengler (Spiel, Gesang)
Musikalische Einrichtung: Ute Falkenau
Am Klavier: Peter-Philipp Röhm
Textfassung: Ildiko Bognar
Bühnenbild: Alexander Barmenkov, Anna Piro, Angelina Dashkevic
Kostümbild: Tatjana Hajdukova
Kostümbildassistenz: Angelina Dashkevic
Die Verwendung der Textauszüge aus „Im Reich der Schatten“ von Andrej Belyj, aus dem Russischen von Birgit Veit erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Insel Verlages

Dauer: 1h 45 Min. (inkl. Pause nach ca. 45 Min.)

PREMIERE / Uraufführung: 08.06.2023

Vor ziemlich genau 100 Jahren emigrierten Hunderttausende Russen nach Berlin.
Die Oktoberrevolution 1917 und der darauffolgende Bürgerkrieg ließ zahlreiche Adlige, Geschäftsleute und Intellektuelle ihre Heimat verlassen.

Während sich die politischen Köpfe unter den russischen Emigranten in Paris versammelten, wurde Prag zum russischen Wissenschaftszentrum jenseits der Grenzen.

Und die Schriftsteller? Sie kamen nach Berlin! Fast alle bedeutenden russischen Autoren und Autorinnen des 20. Jahrhunderts lebten vorübergehend hier oder besuchten die Stadt, die Anfang der 20er Jahre zu einem regelrechten Versuchslabor des literarischen Exils wurde.
So wohnten und schrieben in Berlin: Vladimir Nabokov, Wladislaw Chodassewitsch, Andrej Bely, Boris Pasternak, Viktor Schklowski, Marina Zwetajewa, Nina Berberowa, Alexej Remisow, Mark Aldanow, Alexej Tolstoi, Ilja Ehrenburg, Maxim Gorki und viele mehr.

Zu dieser Zeit erhielt Charlottenburg den Spitznamen „Charlottengrad“; Berlin selbst wurde „Moskau an der Spree“ und „Dritte Hauptstadt Russlands“ genannt.

Doch wie lebten die Emigranten damals in Berlin und wie nahmen sie die Stadt wahr?
Bedeutete für sie das Leben im Exil das Versiegen ihrer Kreativität oder vielmehr eine neue künstlerische Chance?

Die Produktion beleuchtet ein Stück Berliner Geschichte, das eng mit der Thematik Flucht, Exil und letzten Endes Heimat verwoben ist.

Alina Lieske (Schauspielerin, Sängerin):
Seit der Spielzeit 2022/23 leitet Alina Gause als Intendantin das THEATER IM PALAIS und steht unter ihrem Künstlernamen Alina Lieske in DIVA BERLIN, DIE DIETRICH – Eine Schöpfungsgeschichte, EIN STÜCK ILLUSION – Stolpersteine und CHARLOTTENGRAD – Ein Stück Russland mitten in Berlin auf der Bühne.
Die Berlinerin ist Diplompsychologin, Autorin, Schauspielerin und Sängerin. Ihre Ausbildung in Schauspiel, Gesang und Tanz absolvierte sie in ihrer Heimatstadt. Es folgten Engagements u.a. am Maxim Gorki Theater, Theater im Palais, Theater des Westens, in Stuttgart und Freiburg sowie beim Film und Fernsehen – darunter fünf Solo-Abende, für die sie Text und Musik schrieb. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit spezialisierte sie sich auf die Beratung kreativer Persönlichkeiten und Institutionen. 2009 richtete sie a.way, eine Beratungsstelle für Kreative aller Genres in Berlin ein. 2014 erhielt sie einen Lehrauftrag an der Universität der Künste in Berlin. Von Alina Gause sind drei Sachbücher über Kreative erschienen (BoD, Springer Verlag), das jüngste erschien im Januar 2022 in englischer Sprache (Springer Verlag). 2023 wurde ihr Album „Winter im Mai“ in deutscher und englischer Version veröffentlicht.

Carl Martin Spengler (Schauspieler):
Als Mitbegründer und festes Ensemblemitglied gestaltet Carl Martin Spengler vom ersten Tag an das künstlerische Profil des Hauses mit.
In Leipzig geboren, studierte er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und erhielt wenig später ein Engagement am Theater im Palast in Berlin. 1987 spielte er die Titelrolle in Wengler & Söhne, einer deutschen Familiensaga von DEFA-Regisseur Rainer Simon.
Bereits seit 33 Jahren zieht Carl Martin Spengler an über 130 Abenden pro Jahr das Publikum des THEATER IM PALAIS mit seiner Wandlungsfähigkeit in seinen Bann. Zurzeit steht er u.a. in folgenden Produktionen auf der Bühne: HILDEGARD KNEF – Ich glaub, ´ne Dame werd´ich nie, EIN STÜCK ILLUSION – Stolpersteine, GEORG KREISLER: Unheilbar gesund, CHARLOTTENGRAD – Ein Stück Russland mitten in Berlin u.v.m. Ab dem 18. Mai ist er zudem in KURT TUCHOLSKY – Gegen einen Ozean pfeift man nicht an zu erleben.

Peter-Philipp Röhm (Pianist)
Peter-Philipp Röhm erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von fünf und seinen ersten Schlagwerkunterricht im Alter von sieben Jahren. Er studierte Bachelor Jazzklavier bei Hubert Nuss (DE) und Master Klassische Klavierimprovisation bei Noam Sivan (IS/USA) sowie klassisches Schlagwerk bei Klaus Dreher (DE). Neben zahlreichen europaweiten Konzertengagements aus eigener und fremder Feder spielte er Konzerte u.a. beim Spardajazzpreis Düsseldorf und bei den Jazzopen Stuttgart. Seit 2022 unterrichtet Peter-Philipp Röhm als Lehrbeauftragter an der Uni Potsdam und er ist Teil des Dirigenten-Teams im Theater des Westens.
An unserem Theater ist er als musikalischer Leiter und Pianist in DIE LETZTEN FÜNF JAHRE zu erleben.

Abendkasse / Einlass ab 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix