Das 300. Todesjahr des Komponisten Johann Philipp Kriegers nehmen die beiden Ensembles Musica Fiata und La Capella Ducale zum Anlass, seine Werke wieder zum Leben zu erwecken und dem heutigen Musikliebhaber zu Gehör zu bringen. Zu seinen Lebzeiten zählte Krieger zu den wichtigsten Komponisten Deutschlands. Johann Mattheson beschrieb den Nürnberger in seinem Lexikon als "größer denn andere tausend“. Am Hof Halle-Weißenfels wo Krieger lange Zeit Kapellmeister war, haben Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach ihn kennengelernt und hochgeschätzt. Seine Kantaten waren von Süddeutschland bis Stockholm bekannt und beliebt.

Das Programm präsentiert die große Bandbreite des Könnens des Komponisten - von großbesetzten Prachtwerken bis zu ausdrucksstarken, intimen Hohelied – Vertonungen.  Krieger zeigt sich hier als origineller Komponist, der seinen heute bekannteren Zeitgenossen, wie beispielsweise Dietrich Buxtehude und Johann Pachelbel ebenbürtig oder gar überlegen ist.

Mitwirkende:
Musica Fiata, La Capella Ducale
Leitung: Roland Wilson

La Capella Ducale
Marie Luise Werneburg, Magdalena Podkoscíelna | Sopran 
David Erler, Christoph Dittmar | Alt 
Georg Poplutz, Stephan Gähler | Tenor 
Wolf Matthias, Friedrich Georg Lutz | Bass

Musica Fiata
Claudia Mende, Uwe Ulbrich | Violine
Almuth Schlicker, Patrick Sepec | Viola
Heidi Gröger | Violone
Adrian Rovatkay | Dulzian
Anna Schall, Roland Wilson | Zink, Cornettino
Gerd Schnackenberg, Michael Knake, Clemens Erdmann | Posaune
Helen Barsby, Michael Dallmann | Trompete
Alexander Koderisch | Pauken
Axed Wolf | Chitarrone
Arno Schneider | Orgel

Tickets: 25 €, erm. 12 € zzgl. Gebühren

online via eventim oder an der Abendkasse. Freie Platzwahl.

(Tickets an allen VVK-Stellen des eventim-Netzwerks / Bestell-Hotline: + 49 (0) 1806-570070 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt aus den Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den Mobilfunknetzen) erreichen Sie montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr).

Weitere Infos zu Tickettarifen finden Sie hier: Service/Tickets

Förderung:
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Berlin

Veranstalter: Roland Wilson in Kooperation mit dem Kultur Büro Elisabeth

Weitere Infos: www.musicafiata.com | info@musicafiata.com

Foto: Alicja Piekarska-Warda

Clarissa Renner  Sopran
Fridolin Wissemann  Tenor
Friederike Merkel  Blockflöte/Dulzian
Uwe Ulbrich  Rebec
Babett Niclas  Harfe
Masafumi Sakamoto  Renaissanceposaune
Hannes Malkowski  Perkussion

Heinrich von Laufenberg  Ich wölt daz ich do heime wer
Arnold von Bruck  Wie get es zu · Mitten wir im Leben sind
Caspar Othmayr  Bauerntanz
Johannes von Salis-Samedan  lerman, lerman und ayn feldgeschrey
Jacob Regnart/Leonhard Lechner  Wenn ich gedenk der Stund
Melchior Franck  Wie wohl ich arm und elend bin
Erasmus Widmann  Der Floh
Johann Crüger  Der grimmig Tod Pavierton · Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Johann Georg Ebeling  Nun ruhen alle Wälder

Lieder dienen nicht nur der Unterhaltung. In ihnen werden auch kollektive Erinnerungen festgehalten und über Generationen hinweg weitergegeben. Sospiratem (»seufzender Atem«) nimmt sich in seinen Programmen der Welt der Lieder an und bringt sie uns in der herb-schönen Klanglichkeit der Renaissance nahe. Weit wie die menschliche Existenz ist das thematische Spektrum: Naturidylle, Lebensfreude, aber auch Leid und Elend, verursacht durch Ernteausfall oder Krieg. Was wir hören werden, ist zwischen 1520 und 1660 entstanden und wird uns von Expert:innen für diese Epoche geboten, die sich vor gut einem Jahrzehnt in Leipzig zusammengefunden haben. Ihr erster Stunde-Auftritt!

»A Psalm Celebration«

Giovanni Pierluigi da Palestrina  Confitemini Domino
Felix Mendelssohn Bartholdy  Laudate pueri · Hebe deine Augen auf
Johannes Brahms  Der 13. Psalm
Knut Nystedt  I will Praise Thee
Arvo Pärt  Peace upon You, Jerusalem

Sie haben richtig gelesen: Mädchenchor! Die Regensburger Knaben singen seit 1000 Jahren, die »Domspatz-Mädchen« erst seit 2022. Die Dirigentin, gerade dem Studium an den Musikhochschulen Köln und Düsseldorf entwachsen, hat bereits erfolgreich mit den Choristinnen gearbeitet, so dass wir uns auf glockenklare Klänge freuen dürfen. Der Titel A Psalm Celebration dient als Leitgedanke: Gefeiert wird die Tiefe der Psalmdichtungen, die immer geprägt sind von der Spannung zwischen allen nur erdenklichen menschlichen Nöten einerseits und der Hoffnung auf die Bewahrung durch Gott andererseits. Dazu passt Hebe deine Augen auf – schöner als Mendelssohn kann man diesen Vers nicht vertonen!

»In Frieden«

Felix Mendelssohn Bartholdy  Drei Psalmen op. 78
Francis Poulenc  Figure humaine
Kurt Hessenberg  O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens

»Frieden«: Man kann nicht oft genug darum bitten! Das Gebet des Franz von Assisi, nach dem wir uns alle als »Werkzeuge des Friedens« verstehen können, hat Kurt Hessenberg (1908–94) eindrücklich vertont, und von CHORWERK RUHR dürfen wir wie immer eine gehaltvolle und klanglich bis in die Nuancen ausgehörte Interpretation erwarten. Ebenfalls aus dem 20. Jahrhundert stammt Poulencs (1899–1963) richtungsweisende, doppelchörige Motette Figure humaine, die auf Gedichten von Paul Éluard (1895–1952) basiert und während der Besetzung Frankreichs durch die Nazis geschrieben wurde. Aus Bildern von Dunkelheit und Tod steigt am Ende der Aufruf gen Himmel: Liberté.