Zwei Tage nach dem Mauerfall verlassen Inge und Walter Bischoff ihr Leben im thüringischen Gera. Ihre Flucht führt die beiden Fünfzigjährigen in Notaufnahmelager und verschiedene Durchgangsstationen. Richtung Westen folgen sie einem Traum, von dem selbst ihr Sohn Carl nichts weiß. Der geht in den Osten Berlins und will Dichter werden. Er schließt sich einer Gruppe von Menschen an, die in einer Art Guerillakampf leerstehende Wohnungen und Häuser „in Obhut nimmt“. Den eigenen Lebenskompass suchend, findet Carl in der Kellerkneipe Assel eine Aufgabe und begegnet seiner ungelebten Liebe wieder. Während seine Eltern ihre ostdeutsche Herkunft abzustreifen versuchen, erlebt Carl in Berlin intensiv den radikalen Umbruch.

Der Theaterabend greift Motive des 2020 erschienenen Romans auf und erzählt wie in einem Bilderbogen von Identitätsverlust und Entwurzelung, von der Gesamterschütterung eines Gesellschafts- und Wertesystems, aber auch von der ungeheuren Kraft individueller Lebensutopien.

nach Motiven des Romans von Lutz Seiler von Esther Hattenbach und Bettina Jantzen

Regie: Esther Hattenbach
Bühne & Kostüme: Regina Lorenz-Schweer
Musik: Johannes Bartmes

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix