Abenteuer Fernweh: Street-Art der Welt
Wenn ich etwas (heimlich) im öffentlichen Raum Gemaltes in Deutschland sehe, hat es meist den Charakter von „Vandalismus“. Oder ich/wir verstehe(n) es eben nicht. Was mir aber in etwa 100 Ländern dieser Welt dazu aufgefallen ist: Da ist Ausdruck, Farbenliebe, künstlerischer Anspruch – und der Anspruch, viele zu erreichen,
statt sich nur selbst auszudrücken. Street-Art ist ja auch kein heimischer Begriff. Und wird in der Welt auch nie übermalt, höchstens mit neuen Bildern. Und es geht weit über Bilder hinaus. Das Abbild eines grinsenden Donald Trump vor einem Atompilz (in Rio de Janeiro!) ist natürlich schon aussagestark, aber dass darüber „Happy New War“ geschrieben steht, lässt mich verstummen. Es geht also auch um das Spiel mit Sprache. Darin scheint mir das Volk ohnehin klüger zu sein als die (jeweiligen) Machthaber. Der schönste Sinnspruch, den ich in 25 Jahren des Reisens zu Gesicht bekommen habe, stammt aus Buenos Aires: „Verwechsle einen Menschen, der seine Fahne in den Wind hängt, nicht mit jemandem, der weiß, wo es lang geht“.
Ein Weltvortrag aus Straßenperspektive: intensiv, nachdenklich, witzig – und schön!