„Es gibt ein Leben nach der Flucht, doch die Flucht wirkt fort, ein Leben lang.“
Ilija Trojanow ist als Kind zusammen mit seiner Familie aus Bulgarien geflohen, eine Erfahrung, die ihn bis heute nicht mehr loslässt. In „Nach der Flucht“ erzählt er virtuos, poetisch und klug reflektierend von seinen eigenen Prägungen als lebenslang Geflüchteter. Von der Einsamkeit, die das Anderssein für den Flüchtling tagtäglich bedeutet. Davon, wie wenig die Vergangenheit des Geflüchteten am Ort seines neuen Daseins zählt. Was das Existieren zwischen zwei Sprachen mit ihm macht. Welche Lügengeschichten man als Geflüchteter den Daheimgebliebenen auftischt. Und dass man vor der Flucht wenigstens wusste, warum man unglücklich war.
Ilija Trojanow, geboren 1965 in Sofia, floh mit seiner Familie 1971 nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielt. 1972 zog die Familie weiter nach Kenia, wo Trojanow bis 1984 lebte, unterbrochen von einem vierjährigen Aufenthalt in Deutschland. Nach einem Aufenthalt in Paris studierte er Rechtswissenschaften und Ethnologie in München, gründete dort zwei Verlage und lebt heute in Wien. Bekannt für seine Romane wie „Der Weltensammler” und „Macht und Widerstand“ sowie seine Reisereportagen wie „An den inneren Ufern Indiens“, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

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