Thorsten Otto trifft Nicole Staudinger
Es scheint ein schwarzes Loch zu geben. Ein schwarzes Loch, das unser theoretisches Wissen verschluckt, bevor es in die eigenen Hände oder Füße gelangen kann. Anders kann sich Bestsellerautorin Nicole Staudinger die Lücke zwischen „Ich weiß doch, wie es geht“ und „trotzdem nicht machen“ nicht erklären. In ihrem neuesten Werk widmet sich Staudinger dem Thema der inneren Triebkraft gleich von mehreren Seiten.
So geht sie der Frage auf den Grund, wie es sein kann, dass wir in der Theorie alles über ein gesundes, glückliches Leben wissen und im Alltag trotzdem oftmals die falschen Entscheidungen treffen.
„Jedes Jahr aufs Neue füllen wir unsere Gute-Vorsätze-Liste mit Dingen, von denen wir doch eigentlich wissen, sie funktionieren, und dennoch scheint die Umsetzung offensichtlich auf einem anderen Blatt zu stehen.“
Woher kommt sie also, die innere Triebkraft? Und wie kann ich mich so programmieren, dass sie bleibt? Schließlich benötigen wir sie ein Leben lang. Für die Dinge, die wir im Leben tun „müssen“: von der Steuererklärung über die Kühlschrankreinigung bis hin zur Auswahl der richtigen Altersvorsorge. Aber auch für die Dinge, die wir doch eigentlich gern tun wollen: mehr Zeit für Freunde, weniger Zeit am Handy, mehr Sport oder eine gesunde Ernährung. Und wenn dann noch Kraft übrig ist, wäre es ebenso wünschenswert, wenn wir unsere Umgebung direkt mit beeinflussen könnten, damit unsere Kinder regelmäßig Vokabeln lernen und die netten Nachbarn in der Spielstraße nicht rasen. Wie wir wollen, was wir müssen Staudingers Lösungsansätze kommen aus ihrer Erfahrung als Trainerin, Unternehmerin, Mutter und ehemals schwer erkrankten Frau.
Deutschlands bekannteste Kommunikations- und vor allem Schlagfertigkeitstrainerin gibt seit über zehn Jahren Seminare für Unternehmen und Konzerne, lief sich von der Couch-Potato zur Halbmarathon-Queen (Läuft schon!) und lebt als alleinerziehende „kaufmännische Künstlerin“ (wie sie sich selbst nennt) mit ihren zwei Teenager-Söhnen auf einem alten Vierkanthof. „Mit Selbst-Motivation kenne ich mich ‚leider‘ aus“, sagt Staudinger, die für ihren selbstironischen Ton bekannt ist. Außerdem bedient sie sich neuester Forschungsergebnisse aus der Ökonomie und Psychologie und verpackt diese in praktische Empfehlungen für ein erfülltes Leben. „Es geht nicht darum, dass wir leistungsfähiger sind, um noch mehr Care-Arbeit zu erledigen. Oder darum, sich selbst zur Unkenntlichkeit zu optimieren. Es geht vielmehr darum, ein mündiges, selbstbestimmtes Leben zu führen, welches keinerlei Gute-Vorsätze-Liste mehr benötigt!“
Einlass: 18.30 Uhr