Glaube Liebe Hoffnung - Schauspiel von Ödön von Horváth
Elisabeths Leben spielt sich zwischen anatomischem Institut und Wohlfahrtsamt ab. Der Mangel ist ihr stärkster Motor. Um Geld zu verdienen – sie ist Vertreterin für Korsette, Strumpf- und Büstenhalter – benötigt sie einen Wandergewerbeschein. Der kostet 150 Mark. Für diese Summe möchte sie ihren Leichnam schon zu Lebzeiten an das Anatomische Institut verkaufen, was nicht möglich ist. Der Präparator hat Mitleid mit ihr und leiht ihr das Geld. Als er erfährt, dass Elisabeth ihn angelogen hat, bringt er sie ins Gefängnis. Doch Elisabeth gibt nicht auf: jung, hoffnungsfroh und wild entschlossen, ihr Glück zu machen, kämpft sie mit allen Mitteln um ihre Existenz.
Ödön von Horváths Stück ist mit „Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern“ unterschrieben: Es zeigt den tragikomischen Kampf des Einzelnen in einer mitleidlosen Gesellschaft, in welcher das randständige Individuum keine Rolle mehr spielt.