Sonntag, 06.10.2024
um 18:00 Uhr



Glanzstücke für die Harfe – romantisch, sanglich, innig oder extrovertiert, höchst virtuos – mit einer der besten jungen Harfenist:innen nicht nur Deutschlands. Denn 2023 erspielte sich Lea Maria Löffler (*1998) den 2. Preis beim Internationalen ARD Musikwettbewerb, einem der renommiertesten Wettbewerbe weltweit. Kurz darauf gewann sie, als Studentin von Godelieve Schrama in Detmold, den GWK-Förderpreis. Derzeit spielt sie im Gewandhausorchester Leipzig.
Funkelnd der Auftakt im Prelude von Händels d-Moll Suite, dem eine seiner „unendlichen Melodien“ folgt, Pathos in der berühmten Sarabande, vergnügt hüpft die Gigue in den Schluss. „Die Lerche“ Glinkas – „der Wind trägt das Lied, zu wem, weiß er nicht“: In der Bearbeitung Balakirews, der aus der schlichten Romanze ein Bravourstück à la Liszt macht, klingt das romantische Liebeslied wunderbar zart oder auch leidenschaftlich stürmisch.
Schelmisch lässt Henriette Renié, die erste Frau die als Komponistin und Soloharfenistin Karriere machte, im „Danse des Lutins“ Elfen und Geister tanzen – und die Füße der Harfenistin auch, die über 100 Mal in der Minute die Pedale treten muss. Dem Publikum geht dann später garantiert Connessons Toccata in die Beine, hat doch auch der Funk eines James Brown den französischen Komponisten inspiriert. Eine der ersten Komponistinnen für ihr Instrument überhaupt (das damals noch längst nicht als „weiblich“ galt) ist die Harfenvirtuosin Sophia Corri-Dussek. Fließend leicht, frisch und strahlend die Sonate, die sie als Teenagerin schrieb. Ruhig-besinnlich dagegen Humperdincks Nachtstück.
Highlights und Hits aus Opern: Der Berliner Albert Zabel, seit er 20 war Soloharfenist am Kaiserlichen Ballett in St. Petersburg, schöpft in seiner Fantasie nach Gounods „Faust“ das Farb- und Ausdrucksspektrum der Harfe aus, lässt am Ende den Teufel kichern und die Melodie „O Nacht der Liebe!“ erstrahlen. Die Soloharfenistin des Marinskij Theaters in der Hauptstadt des Russischen Kaiserreichs, Ekaterina Walter-Kühne, eröffnet ihre Fantasie auf Tschaikowskis „Eugen Onegin“ mit dem melancholischen Anfangsthema der Oper. Harfenistisch in vollsten Registern und Arpeggien, überschwänglich und ansteckend der Schluss: der berühmte Walzer und Onegins Liebeserklärung.

Programm:
GLANZSTÜCKE
Georg Friedrich Händel (1685–1759): Suite d-Moll, HWV 437
Michail Glinka (1804–1857) / Arr. Mily Balakirev (1804–1857): The Lark – Die Lerche
Henriette Renié (1875–1956): Danse des Lutins
Albert Zabel (1834–1910): Fantaisie sur les motifs de l’opéra „Faust“ de Gounod
Sophia Corri-Dussek (1775–1831): Sonata c-Moll, op. 2 Nr. 3
Guillaume Connesson (*1970): Toccata
Engelbert Humperdinck (1854–1921): Nachtstück
Ekaterina Walter-Kühne (1870–1930): Fantaisie sur un thème de l’opéra „Eugène Onegin“

Künstlerin:
Lea Maria Löffler, Harfe


Foto: Christina Bleier

Restkarten an der Abendkasse

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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