Jakob Manz & Johanna Summer
Das Duo von Pianistin Johanna Summer und Saxofonist Jakob Manz ist ein seltener Glücksfall des deutschen Jazz: Zwei seiner herausragenden jungen Charaktere, virtuos, mutig, mit weitem Horizont und unverwechselbarer musikalischer Handschrift – Zwei mit einem gemeinsamen Verständnis von Jazz als Vokabular zum Erzählen neuer, persönlicher Geschichten.
Beide sind tief im Jazz-Idiom verwurzelt, erweitern es aber um ihre individuellen Einflüsse: Jazz, Pop, Klassik, Improvisation, Komposition – all diese Elemente destillieren Johanna Summer und Jakob Manz auf ihrem zweiten gemeinsamen Album Cameo (ACT Music) in das kleinstmögliche Format musikalischer Interaktion: Das Duo.
Dessen besonderer Zauber liegt im gemeinsamen Suchen und Finden von neuer Musik, dem Einander-Zuhören und Aufeinander-Reagieren und der Art, wie sich die beiden zugleich so verschiedenen wie einander nahen Protagonisten ergänzen und immer wieder gegenseitig überraschen. Jakob Manz sagt: „Immer, wenn Johanna improvisiert, passiert etwas, das man so nicht erwartet. Wenn sie soliert, wirkt das gleichzeitig oft wie komponiert, ist aber wirklich immer anders, entsteht immer aus dem Moment heraus. Es gibt ganz wenige Menschen, die das so beherrschen.“ Und Johanna Summer erwidert: „Ich finde es beeindruckend, wie unendlich musikalisch Jakob ist. Alles, was er spielt, ist immer unglaublich nachvollziehbar und stark. Jakobs Spiel besitzt eine Klarheit, die sehr menschlich, musikalisch und nachvollziehbar ist.“
Vieles in der Musik von Summer und Manz passiert aus irgendeinem magischen Grund im Einklang, obwohl es bis einen Bruchteil einer Sekunde vorher nicht absehbar war. Das zeugt von der großen Wachheit und Sensibilität des Duos. Jakob Manz sagt: „Wenn ich mit Johanna im Duo spiele funktionieren viele Gewohnheiten, die ich im Zusammenspiel mit anderen Musiker:innen entwickelt habe schlicht nicht mehr. Ständig kann etwas Unerwartetes passieren, man muss immer wahnsinnig wach bleiben. Das ist sehr inspirierend!“ Die besondere Magie dieses musikalischen Dialogs überträgt sich beim Zuhören. Man staunt über die Gleichzeitigkeit von Freiheit und Klarheit, über die Art, auf die zwei sehr verschiedene Charaktere einander ergänzen und zugleich behutsam und selbstbewusst miteinander interagieren. Ein seltener Glücksfall eben.
Einlass eine Stunde vor Beginn