Helvetia - 4. Abonnementkonzert
Sonntag, 23. März 2025, 19.00 Uhr
18.00 Uhr: Konzerteinführung mit Chefdirigent Douglas Bostock
Claudio Bohórquez, Violoncello
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock, Leitung
Peter Mieg (1906-1990): Toccata, Arioso und Gigue für Streichorchester
Othmar Schoeck (1868-1957): Konzert für Cello und Streicher op. 61
Paul Juon (1872-1940): Zwei Stücke für Streicher op. 16
Béla Bartók (1881-1945): Divertimento für Streicher Sz.113
Wie unfassbar farbenreich reiner Streicherklang sein kann, beweist das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim – wieder einmal – in diesem Konzert. Und es präsentiert eine kleine Überraschung. Denn unter dem Titel „Helvetia“ lädt es ein zu einem facettenreichen und spannenden Rundgang durch …. ja, tatsächlich … die Schweizer Musikgeschichte der letzten 120 Jahre. Großartiges gibt es zu bestaunen: Da ist zunächst Peter Mieg, dessen Werke bereits mehrfach in Pforzheimer Programmen erklangen. Er ist mit seinem international erfolgreichsten Werk, Toccata, Arioso und Gigue vertreten, das ihn als großen Routinier zwischen rhythmischer Finesse und ausladendem Klang ausweist. Othmar Schoeck ist vermutlich der wichtigste Liederkomponist des 20. Jahrhunderts überhaupt und so verwundert es nicht, dass das Solocello in seinem Konzert op. 61 immer wieder in allerherrlichsten Kantilenen schwelgt: Ein Hochgenuss! Paul Juon, der als Nachfahre schweizerischer Immigranten lange in Russland lebte, kehrte erst im Alter in seine Schweizer Heimat zurück und bescherte ihr so einen späten, aber ausgezeichneten Spätromantiker! Zuletzt: Bartók – ist natürlich kein Schweizer! Sein mitreißendes Divertimento Sz. 113 wurde aber vom Schweizer Supersponsor Paul Sacher in Auftrag gegeben und gilt tatsächlich als eines der wichtigsten Streicherwerke seiner Zeit.
Als Schüler von Boris Pergamenschikow war Claudio Bohórquez schon früh bei internationalen Wettbewerben wie dem Tschaikowsky-Jugendwettbewerb in Moskau oder dem Rostropowitsch-Wettbewerb in Paris erfolgreich. Der in Deutschland geborene Cellist peruanisch-uruguayischer Abstammung zählt zu den gefragtesten Musikern seines Fachs. Inzwischen unterrichtet Claudio Bohórquez selbst: von 2011 bis 2016 war er Professor an der Musikhochschule Stuttgart, im September 2016 wurde er an die Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin berufen, an der er seit 2003 immer wieder als Gastprofessor unterrichtete.
Konzerteinführung: 18.00 Uhr