Joachim Ringelnatz ist das Pseudonym des deutschen Schriftstellers und Malers Hans Bötticher (1883-1934).

In seiner Jugend war Ringelnatz Seemann und verbrachte den Ersten Weltkrieg in der Marine auf einem Minensuchboot. In den 1920er und 1930er Jahren arbeitete er als Kabarettist und reisender Vortragskünstler auf Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum.

Berühmt wurde er vor allem für seine schrägen Gedichte, die zwischen Nonsens und subversiver Satire changierten. Seine populärste Schöpfung ist der anarchische Seemann Kuddel Daddeldu (1923) mit seinen betrunkenen Eskapaden und seiner Verachtung für Autoritäten.

Sein Werk wimmelt von wunderbaren Skurrillitäten, ist expressionistisch, witzig, melancholisch und geistreich zugleich.

In seinen durchgereimten Versen verwendet Ringelnatz Alltagssprache und persifliert das ganze Spektrum moderner Gesellschaften.

In seinen letzten 13 Lebensjahren war Ringelnatz auch ein engagierter und produktiver bildender Künstler; der Großteil seiner Kunst scheint während des Zweiten Weltkriegs jedoch verloren gegangen zu sein.

1933 (ein Jahr vor seinem Tod) wurde er von der NS-Regierung als "entarteter Künstler" verboten. Ringelnatz und seine Frau verarmten, weil die Bühnenauftritte bis zuletzt die Haupteinnahmequelle des Paares gewesen waren. Ein Jahr später starb er.

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