Sinfoniekonzert Con Brio Würzburg
Bilanz und Zwischenbilanz
Das Sinfonieorchester Con Brio spielt Mozart und Strauss
Das Sinfonieorchester Con Brio Würzburg tritt in seinem Winterprogramm mit zwei sehr unterschiedlichen, in ihrer je eigenen Art grandiosen Werken der klassisch-romantischen Musik vor sein Publikum: mit Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie Nr. 40 in g-moll KV 550 und mit der Tondichtung für großes Orchester „Ein Heldenleben“ op. 40 von Richard Strauss. Den ausgedehnten Violin-Solopart im „Heldenleben“ übernimmt der langjährige bewährte Konzertmeister des Con Brio, Reinhold Emmert, die Leitung des Konzertes liegt wie immer in den Händen von Prof. Gert Feser. Die Konzerte finden statt am Freitag, dem 13. Februar 2026 um 19:30 Uhr im Max-Littmann-Saal in Bad Kissingen und am Samstag, dem 14. Februar 2026 um 19:30 Uhr im Großen Saal der Hochschule für Musik in Würzburg. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen sowie bei Eventim (Bad Kissingen) und Reservix (Würzburg).
Richard Strauss steht mir seiner 1898 entstandenen Tondichtung kompositorisch gesehen an einer Wendemarke seines Lebens, das „Heldenleben“ ist sozusagen eine Art Zwischenbilanz seines bisherigen Schaffens. Strauss ruft darin sein schon entstandenes Werk allumfassend auf – nicht nur in zahlreichen Selbstzitaten, sondern auch im Spiel der Genres (die Tondichtung ist gleichermaßen Sinfonie, Solokonzert, sogar Oper und auch Kammermusik), der Formen, der (impressionistischen ebenso wie expressionistischen) Farbgebung und nicht zuletzt in der Palette der Gefühle, die ein bildungsbürgerliches Herz der Jahrhundertwende enthalten konnte. All das formt der Komponist zu dem gewaltigen Gemälde eines „Helden“ (er selber?), der auf Widersacher trifft, eine treue Gefährtin an seiner Seite hat und in Kampf und Selbstbesinnung schließlich zu „Weltflucht und Vollendung“ findet.
Die berühmte g-moll-Sinfonie Wolfgang Amadeus Mozarts ist dagegen eher Bilanz eines kompositorischen Lebens als zwischenzeitliche Wegmarke. Die vorletzte Sinfonie des Wiener Meisters, entstanden 1788, ist im Vergleich zum „Heldenleben“ zeitüblich schmal besetzt, enthält aber eine nicht geringere musikalische Wucht und Größe. Kaum ein Werk der Wiener Klassik ist übrigens so unterschiedlich gedeutet worden wie KV 550 – die Einschätzungen umfassen so gegensätzliche Empfindungen wie „griechisch schwebende Grazie“ (Robert Schumann), „tragischer Pessimismus“ (Bernhard Paumgartner) oder „abweisende Geschlossenheit“ (Dietmar Holland). Vielleicht liegt in dieser Rezeptionsvielfalt der beste Aufweis der Großartigkeit des Werkes.
Copyright: PHOTO PRISMA - Martina Kaiser
Einlass: 18:45 Uhr