Samstag, 28.03.2026
um 19:00 Uhr




Briefe von und an Antonín Dvorak , Interviews mit ihm sowie Erinnerungen von Zeitzeugen
Auszüge aus seinen Werken für Violine und Klavier, den Slawischen Tänzen, den Liederzyklen „Die Zypressen“ und „Klänge aus Mähren“, der Oper „Rusalka“ sowie der 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“

Bilder in Musik

Antonín Dvorak ist kein musikalisches Wunderkind. Seine Karriere als Musiker und als Komponist nimmt über die Jahre eher gemächlich an Fahrt auf – bis er auf Johannes Brahms trifft, der ihm schließlich zu seinem Durchbruch verhilft: Denn Brahms Verleger Fritz Simrock bringt 1877/78 zunächst Dvoraks Duette „Klänge aus Mähren“ und im Anschluss seine „Slawischen Tänze“ heraus, die sich schlagartig großer Beliebtheit erfreuen. In kürzester Zeit wird er mit seinen schwelgerischen böhmisch-mährischen Melodien nicht nur zu einer Art Nationalkomponist seines Heimatlandes, sondern krempelt kurzerhand auch noch die klassische Musik Amerikas um. In einer vielschichtigen und spannenden Wort-Musik-Collage beleuchten der Schauspieler Devid Striesow, die Violinistin Mayumi Kanagawa und die Pianistin Hideyo Harada diese faszinierende Persönlichkeit in vielen Facetten.

Devid Striesow schloss seine Schauspielausbildung an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ ab.
Im Theater war Striesow u. a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert. Insbesondere mit dem Regisseur Jürgen Gosch verband ihn eine langjährige Zusammenarbeit: Striesow spielte etwa in Gosch Kleist-Inszenierungen „Das Käthchen von Heilbronn“ und „Prinz Friedrich von Homburg“. Für seine Interpretation des Wlas in „Sommergäste“ erhielt Striesow 2004 den Alfred-Kerr-Preis und wurde von der Zeitschrift „Theater heute“ als Bester Nachwuchsschauspieler des Jahres ausgezeichnet. Im Deutschen Schauspielhaus Hamburg ist er aktuell als „Ödipus“ und als „Ivanov“ zu sehen. Zu Striesows langjährigen Theaterprojekten gehört die wiederholte Zusammenarbeit mit Thorsten Lensing („Karamasow“, „Unendlicher Spaß“). Im Sommer 2022 feierte er mit Lensings Neuinszenierung von „Verrückt nach Trost“ im Zuge der Salzburger Festspiele Premiere.
In Hauptrollen war Devid Striesow im Kino u. a. in Ruzowitzkys Oscar-Gewinner DIE FÄLSCHER (2007), Tom Tykwers DREI (2010), ICH BIN DANN MAL WEG (2015), Franziska Stünkels NAHSCHUSS (2021) und WANN WIRD ES ENDLICH WIEDER SO, WIE ES NIE WAR (2023) zu sehen. Fernsehzuschauer kennen ihn auch aus dem TATORT, in dem er zwischen 2013 und 2018 den Saarbrücker Hauptkommissar verkörperte.
Striesow ist Gewinner des Deutschen Filmpreises und Preisträger zahlreicher weiterer Ehrungen.
In der im Herbst 2022 erschienenen Netflix-Produktion IM WESTEN NICHTS NEUES war Striesow als General Friedrich zu sehen. Der Film ging 2023 als deutscher Oscar-Kandidat ins Rennen und erhielt neben neun Nominierungen auch vier Auszeichnungen.

Die 1994 in Frankfurt geborene, japanisch-amerikanische Geigerin Mayumi Kanagawa ist für ihren satten, dunklen Klang sowie ihre konzentrierte und einnehmende Musikalität bekannt. Als Gewinnerin des Internationalen George Enescu Wettbewerbs 2024 sowie als Preisträgerin beim 16. Internationalen Tschaikowski-Wettbewerb und dem Concours Long-Thibaud in Paris etabliert sie sich als vielseitige und raffinierte Solistin und Kammermusikerin in Japan, Europa und den USA.
Die Saison 2024/25 bringt erneute Einladungen u. a. von den Sinfonieorchestern Tokyo Metropolitan, Hiroshima und Maidstone Sinfonieorchestern sowie Debüts mit dem Ensemble Kanazawa und dem North Czech Philharmonic und mit Dirigenten wie Leonard Slatkin, Elias Grandy und Nodoka Okisawa. Rezitale und Kammermusikkonzerte mit Musikerinnen und Musikern wie Giuseppe Guarrera, Yu Kosuge, Katya Apekisheva und dem Lazarus String Quartett führen sie nach Deutschland, Österreich, Italien, Spanien, Luxemburg und Japan.
Ihre Debüt-CD „Recital“ mit dem Pianisten Giuseppe Guarrera wurde im Februar 2023 in Japan mit großem Kritikerlob aufgenommen. 2024 erhielt sie den „Fresh Artist“ Award von Nippon Steel. Mayumi Kanagawa konzertierte solistisch mit mehreren Orchestern, so etwa mit dem Mariinski Theaterorchester, dem Belgian National Orchestra, dem Finnischen Radio-Sinfonieorchester, dem Prager Radio-Sinfonieorchester und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, mit einem vielseitigen Repertoire von Bach bis hin zu Britten und Berg.
Ihr einzigartiges Talent, die Liebe und Freude am Musizieren durch ein abwechslungsreiches Repertoire und an verschiedenen Orten zu kommunizieren, brachte sie zu unterschiedlichen Outreach-Programmen und an Schulen rund um den Globus, von San Francisco nach Novosibirsk. Seit Oktober 2023 ist sie auch als Lehrerin an der Hochschule für Künste Bremen tätig.
Mayumi Kanagawas musikalische Ausbildung wurde von Kolja Blacher, Yoshiko Nakura, Masao Kawasaki und Robert Lipsett geprägt.
Die Nippon Music Foundation stellt Mayumi eine Violine von Antonio Stradivari (1725) zur Verfügung.

Hideyo Harada wurde von der Süddeutschen Zeitung als eine Künstlerin mit „Gespür für Seelenzustände“ bezeichnet, deren Spiel „ein klangästhetisches Erlebnis höchster Güte“ ist. Sie wurde bei zahlreichen Wettbewerben preisgekrönt und gewann unter anderem den Concours International d’Exécution Musicale in Genf sowie den 1. Preis beim Internationalen Schubert-Wettbewerb in Dortmund. Darüber hinaus war sie Preisträgerin beim Internationalen Rachmaninow-Wettbewerb in Moskau.
Mit ihrem breitgefächerten Repertoire ist sie heute ein gern gesehener Gast bei internationalen Festivals und konzertiert mit bedeutenden Orchestern und Kammermusikpartnern. Hideyo Haradas Vielseitigkeit spiegelt sich ebenso in ihrer umfangreichen Diskografie, die neben Werken von Samuel Feinberg und Michio Mamiya auch Kompositionen von Chopin, Grieg und Skrjabin umfasst. Die englische Musikzeitschrift Gramophone nahm ihre Einspielung mit Werken von Tschaikowski und Rachmaninow in die Rubrik „Gramophone recommends“ auf. Sowohl ihr Schumann- als auch ihr Schubert-Album wurden u. a. vom luxemburgischen Musikmagazin Pizzicato mit dem „Supersonic Award“ ausgezeichnet und von den Fachzeitschriften Stereo und Fono Forum zur „CD des Monats“ gekürt.
Neben einem über mehrere Spielzeiten angelegten Schubert-Zyklus, den Hideyo Harada gemeinsam mit namhaften Partnern in Tokio realisierte, nimmt auch die Pflege zeitgenössischer Musik einen wichtigen Stellenwert im Schaffen der Pianistin ein, für die hier stellvertretend Komponisten wie Viktor Ullmann, Ernst Krenek, Toru Takemitsu, Toshio Hosokawa oder Tan Dun genannt seien, sowie die japanische Erstaufführung von Alfredo Casellas Scarlattiana op. 44 für Klavier und Orchester.
Aufnahmen bei internationalen Rundfunk- und Fernsehanstalten runden ihre Tätigkeit ab. Seit vielen Jahren erarbeitet die Pianistin zusammen mit renommierten Schauspielerinnen und Schauspielern musikalisch-literarische Programme, die mit großem Erfolg in ganz Europa aufgeführt werden.

Hinweis: Das Programm konnte die korrekte Schreibweise von Dvoraks Namen nicht speichern.

Foto: Arens_Schult_Marin

Einlass: 18:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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