Furor - Schauspiel von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Ausgerechnet in der heißen Phase seines Wahlkampfs um das Amt Oberbürgermeisters gerät der Ministerialdirigent Heiko Braubach in einen Verkehrsunfall. Mitten im Bahnhofsviertel fährt er einen jungen Mann so schwer an, dass dieser für immer an den Rollstuhl gefesselt sein wird. Braubach, den – laut polizeilicher Untersuchung – keine Schuld trifft, bietet der Mutter des Angefahrenen dennoch Hilfe an. Er verspricht ihr, sich persönlich um die Reha-Maßnahme und einen Ausbildungsplatz für den jungen Mann zu kümmern.
Die Mutter, von Beruf Altenpflegerin, die jeden Cent zweimal umdrehen muss, reagiert zunächst reserviert auf Braubachs Vorstöße. Mit der Zeit jedoch taut sie merklich auf, angesichts der ehrlichen Betroffenheit und der großzügig vorgetragenen Hilfsangebote Braubachs. Alles scheint auf ein vernünftiges Ziel hinzulaufen, als mit einem Mal der Cousin des schwerverletzten Jungen - Jerome - auftaucht. Dieser sieht die Stunde seines heiligen Zorns gekommen. Da ist sie, die Fratze des machtgierigen, bigotten und nur auf die eigene Karriere bedachten Politikers! - doch nicht mit Jerome. Für ihn ist klar, dass Braubach nur aufgekreuzt ist, um zu vermeiden, dass sich die ganze Geschichte im Wahlkampf gegen ihn wenden könnte. Und so wittert Jerome seine Chance, Braubach zu erpressen. Doch da hat er die Rechnung ohne den abgezockten Politiker gemacht.