Themenführung am BüchnerHaus - Büchner & die Literatur
Themenführungen vertiefen einmal im Monat besondere Aspekte aus Büchners Leben und Werk. Wir beginnen mit dem Schwerpunkt „Literatur“ am Beispiel der Novelle „Lenz“.
Der Eintritt ist frei.
Vom 20. 1. bis zum 8.2. 1778 hielt sich der deutsche Dichter Jakob Maria Lenz im elsässischen Waldersbach als Gast des dortigen Pfarrers Oberlin auf. Lenz war als Dichter am Weimarer Musenhof zu einiger Prominenz geraten, musste dort aber aus bis heute ungeklärtem Grund das Weite suchen. Das Tagebuch des Aufklärers und Sozialreformers Oberlin, der der Verwirrung des Lenz nicht Herr werden konnte und der ihn schließlich mit einiger Gewalt abschob, kam Georg Büchner zupass, als er im Strassburger Exil von dem deutschen Publizisten Gutzkow aufgefordert wurde, einen literarischen Beitrag zu der von diesem geplanten „Deutschen Revue“ zu liefern.
Neben dem entstandenen Fragment, der Novelle „Lenz“, gebe es laut Prof. Ariane Martin (in ihrem Nachwort zur „Studienausgabe“ des „Lenz“ bei Reclam) kaum einen: „… deutschsprachige(n) Prosatext, dem so viele enthusiastische, überschwengliche, superlativistische Urteile von bedeutenden Schriftstellern und Literaturwissenschaftlern zuteil geworden sind, wie Büchners „Lenz“. Er sei, zitiert sie „zu einem jener sakrosankten Vorzeigetexte geworden, mit denen man die deutsche Literatur in der Weltliteratur verankert.“
Bei der Themenführung im Büchnerhaus soll den Gästen der Text selbst nahe gebracht werden, darüber hinaus sollen die Beweggründe Büchners, gerade dieses Motiv auszuwählen, anhand seiner Biografie und seiner Arbeit erläutert werden.
Binnen etwa einer Stunde macht der Leiter des Büchnerhauses dazu mit dem Text wie mit seiner Entstehungs- und Wirkungsgeschichte bis heute vertraut.