THIAGO ROSA
Porträtperformance
Auf Englisch
Ich muss in meine Erinnerung eintauchen: Musik, mein Vater, ich…. Und die Lücken in meinem Fotoalbum mit meiner Einbildungskraft füllen.
In der Schule erzählten die Geschichtsbücher Kolonialgeschichte. Ein Schwarzer Lehrer sagte: „Das ist nur eine Perspektive.” Da er die Prüfungen selbst verantwortete, prüfte er Schwarze Geschichte. Es gibt eine Verbindung von dem Schwarzen Geschichtslehrer zu der Tatsache, dass Thiago Rosa jetzt in Europa ist, in Berlin lebt. Es gibt eine Verbindung von Thiago Rosas Schwarzer Großmutter über die Leerstellen in den Geschichtsbüchern zu der Tatsache, dass Thiago Rosa Künstler ist: In Rio de Janeiro absolvierte er eine Ausbildung als bildender Künstler; Steindruck ist hier sein Medium. Die Oberfläche wird zerkratzt, geschabt, eingemeißelt, damit der Stein die gewünschte Form auf dem Papier hinterlässt. Dann wechselte Thiago Rosa zu Schauspiel und zu Tanz u. a. am Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin (HZT). Heute agiert er als Performancekünstler mit dem eigenen Körper als Medium des Ausdrucks.
Ich werde nicht den Traum aufgeben, dass man von der Arbeit, die man verrichtet, in Würde leben kann. Meine Arbeit ist die Kunst.
Mit der Reihe PORTRÄT, in der Künstler*innen sich und ihre Arbeit vorstellen, unterbricht das Ballhaus Naunynstraße die übliche Produktionsweise. PORTRÄT bietet Künstler*innen den Raum, sich und die eigenen Fähigkeiten und Künste, ja das, was wirklich wichtig ist, zu zeigen. PORTRÄT ist damit die Einladung an das Publikum, faszinierenden Künstler*innen zu begegnen und die Komplexität ihrer Kunst zu erleben.
Foto: Zé de Paiva
Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße gemeinnützige GmbH. Die Erstproduktion wurde durch Mittel der Projektförderung des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg gefördert.