Samstag, 15.02.2025
um 19:30 Uhr




Gereifte Spätlese
Das Sinfonieorchester Con Brio spielt Brahms und Prokofjew

Das Sinfonieorchester Con Brio Würzburg spielt in seinem Winterprogramm zwei monumentale Werke der Orchesterliteratur: das zweite Klavierkonzert in B-Dur von Johannes Brahms und die fünfte Sinfonie von Sergej Prokofjew. Für das Brahms-Klavierkonzert konnte ein international renommierter Künstler gewonnen werden – der chilenische Pianist Alfredo Perl. Der Virtuose ist bekannt für seine Aufsehen erregenden Beethoven- und Ravel-Einspielungen, er ist zu Hause auf den großen Bühnen der Welt, im Musikverein in Wien ebenso wie in Sydney, Tokio, Buenos Aires oder Berlin. Seinen deutschen Standort hat er in Detmold, wo er eine Klavier-Professur an der Hochschule für Musik bekleidet. Das Sinfonieorchester Con Brio musiziert wie immer unter der bewährten Stabführung von Prof. Gert Feser.

Johannes Brahms schrieb sein zweites Klavierkonzert ein Vierteljahrhundert nach dem ersten, eine langer Weg der Entwicklung liegt also zwischen den beiden Werken. Das B-Dur-Konzert hat sich nach diesem Weg nicht mehr nur als Virtuosenkonzert, sondern als ein Gefüge von sinfonischen Dimensionen geformt. Man sieht das schon an der vier- statt dreisätzigen Anlage, noch mehr aber an der motivischen Arbeit und der Verflechtung von Soloinstrument und Orchester. Die sinfonische Größe zeigt sich vor allem im Kopfsatz mit seiner herrlichen formalen Entfaltung. Das folgende Scherzo sprüht vor motivischem Einfallsreichtum, während das Adagio in liedhafter Melancholie bezaubert – Brahms gesellt hier dem Klavier den warmen Ton eines Solocellos zu. Der vierte Satz vollendet das große sinfonische Gemälde mit witzig-spritzigem Kolorit.

Auch Sergej Prokofjews fünfte Sinfonie ist das Ergebnis eines langen Reifungsprozesses. Hatte der Komponist in seiner ersten und noch in der vierten Sinfonie eher klassizistische Töne angeschlagen und in der zweiten und dritten Sinfonie in rauer, dissonanter Klangsprache Wirkung erzeugt, so wirkt die fünfte Sinfonie wie eine Synthese all des bisher Versuchten. Sie ist ein Werk, das nach Verständlichkeit strebt, in den Klangauftürmungen des ersten Satzes ebenso wie in den grotesken Bewegungen des zweiten oder dem ruhigen Fluss des dritten Satzes. Mit einem Fest an unkonventionellen, aber eingängigen Rhythmen und melodischen Wendungen beendet der vierte Satz die in schweren Zeiten, nämlich am Ende des Zweiten Weltkriegs geschriebene und uraufgeführte Sinfonie.

Einlass: 18:45 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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