Hagen Rether - LIEBE
„Wir können die Welt nicht retten? Ja, wer denn sonst?“ Es ist kein klassisches Kabarett, was Hagen Rether seinem Publikum serviert, sondern eher ein assoziatives Spiel, ein Mitdenkangebot. Der Kabarettist verweigert die Verengung komplexer Zusammenhänge und gesellschaftlicher wie politischer Absurditäten auf bloße Pointen. Auch das Schlachten von Sündenböcken und das satirische Verfeuern der üblichen medialen Strohmänner sind seine Sache nicht, denn die Verantwortung tragen schließlich nicht allein „die da oben“.
In aller Ausführlichkeit verknüpft Rether Aktuelles mit Vergessenem, Nahes mit Fernem, stellt infrage, bestreitet, zweifelt. An zentralen Glaubenssätzen westlicher „Zivilisation“ rüttelt er gründlich, sogenannte Sachzwänge gibt er als kollektive Fiktionen dem Gelächter preis. Mit überraschenden Vergleichen verführt er das Publikum zum Perspektivwechsel – zu einem anderen Blick auf die Welt, in die Zukunft, in den Spiegel, auch unbequemer Wahrheit ins Auge. Und er ruft dazu auf, dass wir uns von unserer vielfach instrumentalisierten Angst und Wut befreien.
Rethers LIEBE ist tragisch, komisch, schmerzhaft, ansteckend: Das ständig mutierende Programm mit dem immer gleichen Titel verursacht nachhaltige Unzufriedenheit mit einfachen Erklärungen und stiftet zum Selberdenken und -handeln an. Bis zu dreieinhalb Stunden plädiert der Kabarettist leidenschaftlich für Aufklärung und Mitgefühl, gegen Doppelmoral und konsumselige Wurstigkeit: Wandel ist möglich – wenn wir wollen.
„Fakt ist: nach einem Abend mit Hagen Rether ist man nicht mehr der Mensch, der man vorher war.“ (ak-kurier.de)
„Kein Kabarettist nimmt Immanuel Kants mündigen Menschen ernster als Hagen Rether.“ (Osnabrücker Zeitung, Ralf Döring)
„Hagen Rether ist kein Entertainer auf der Jagd nach Pointen, sein Kabarett ist kein Ablasshandel. Er appelliert an die Verantwortung des Einzelnen, die Welt dort zu verändern, wo man es kann.“ (zdf.de)
„Mit hoher sprachlicher Präzision und Schärfe enthüllt er Unzulänglichkeiten, Verlogenheiten und ethische Widersprüche der Gesellschaft – ‚keiner kann später behaupten, wir hätten es nicht gewusst’, lautete seine Hauptbotschaft des Abends.“ (waz.de)
„Rether zeigt sich erwartungsgemäß als superber, angriffslustiger Politkabarettist, als ebenso weit ausholender wie unmittelbar argumentierender Nonkonformist.“ (General-Anzeiger Bonn, Hagen Haas)
„Er sei nicht zynisch, meinte Rether einst, er sehe die Dinge nur realistisch. Solch bitterer Realismus schmerzt – auch, weil dieser Kabarettist ihn so virtuos und eindringlich serviert.“ (Allgemeine Zeitung / Rhein Main Presse, Gerd Blase)
„Beinahe erstaunlich ist es, dass ihm sein Publikum über einen solch langen Zeitraum an den Lippen hängt. (...) Am Ende sind es eben seine Inhalte, die ihm die verdiente Aufmerksamkeit sichern.“ (Aachener Zeitung, Hendrik Buch)
Einlass: 19 Uhr