Kantate Nr. 140 "Wachet auf, ruft uns die Stimme"
Die Kantate "Wachet auf, ruft uns die Stimme" ist eine der populärsten Kantaten Johann Sebastian Bachs. Sie basiert auf dem gleichnamigen Choral von Philipp Nicolai (1599) und wurde für den nur selten vorkommenden 27. Sonntag nach Trinitatis komponiert. Die Uraufführung war am 25. November 1731 in Leipzig. Der unbekannte Textdichter übernahm alle drei Strophen des Chorals wörtlich für die Sätze 1, 4 und 7; dazwischen fügte er frei gedichtete Rezitative und Arien ein, die auf biblische Motive des Hohelieds Salomons zurückgreifen.
Johann Sebastian Bach stellte sich am Sonntag Estomihi, 7. Februar 1723, mit den Kantaten BWV 22 (Jesus nahm zu sich die Zwölfe) und BWV 23 (Du wahrer Gott und Davids Sohn) in Leipzig als Kantor vor und wurde am 22. April 1723 durch den Rat der Stadt Leipzig zum neuen Thomaskantor gewählt, ein Amt, das er bis zu seinem Tod 1750 27 Jahre lang innehatte. Am 30. Mai 1723, dem 1. Sonntag nach Trinitatis, trat er sein neues Amt an. In den darauffolgenden fünf Jahren komponierte Bach für alle Sonn- und Feiertage in fünf Kantatenjahrgängen den Großteil seiner erhaltenen Kantaten, alleine 1723-24 39 und 1724-25 56 neue Kantaten – eine geradezu unglaubliche Arbeitsleistung.
Dieses Jubiläum nehmen wir in der Citykirche St. Nikolai zum Anlass, mit sechs Kantaten Bachs musikalisch durchs Kirchenjahr zu gehen: am 1. Advent, dem Beginn des Kirchenjahres, am 2. Weihnachtstag, am Sonntag Estomihi, dem letzten Sonntag vor der Passionszeit mit „Figuralmusik“, am 2. Ostertag, am Pfingstsonntag und am Abend des Ewigkeitssonntages als Abschluss des Kirchenjahres.
Drei Kantaten wollen wir jeweils zusätzlich am Vorabend der Aufführung im Gottesdienst in einem Gesprächskonzert Ihnen theologisch und musikalisch näherbringen: Pastorin Maren Schmidt wird Sie in die Theologie der Kantatentexte und des Sonntag, ich Sie in die Musik Johann Sebastian Bachs mit Klangbeispielen durch Chor und Barockorchester einführen. Anschließend wird die Kantate konzertant aufgeführt. Im Anschluss daran bitten wir ins Südschiff der Kirche zu Wein und Gebäck.
Alle sechs Kantaten werden im Gottesdienst aufgeführt, dem eigentlichen Ort, für den sie geschaffen wurden – Liturgie und Predigt werden auf die jeweilige Kantate abgestimmt sein.
Zusammen mit den Mitgliedern des SanktNikolaiChores werden Vokalsolistinnen und –Solisten sowie das Barockorchester Ensemble 158 unter meiner Leitung die Kantaten für Sie musizieren.
Ich danke dem Förderkreis des SanktNikolaiChores e.V. und Hanna Kuhlmann (†) für die großzügige Unterstützung dieses Kantatenzyklus‘.
Ihr KMD Volkmar Zehner