Das Requiem ist Wolfgang Amadeus Mozarts geheimnisvollstes Werk, das von einem ominösen grauen Boten in Auftrag gegeben wurde. Dieser entpuppt sich später als Diener des Grafen Franz von Walsegg, der ein seltsames Hobby pflegte und bei bekannten Komponisten Werke bestellte, um sie später als eigene aufzuführen. Mozart fühlt sich als Komponist seiner eigenen Totenmesse und stirbt über der Arbeit am unvollendeten Werk. Noch auf dem Sterbebett gibt er Anweisungen, wie das Werk zu vollenden sei.

Mozarts Requiem beschwört mit großer Ausdruckskraft die emotionalen Augenblicke und Abgründe des menschlichen Seins im Angesicht des Todes herauf. Es beschreibt einen Schauplatz von Grenzzuständen, Warteraum und Durchgangsort zu einer anderen Welt. Dieser Ort mag kein Sehnsuchtsort sein, dennoch stellt Mozart hier musikalisch Fragen an das Leben, an die Humanität, an die Zärtlichkeit und Fragilität von Liebe und Beziehungen und an die Zerbrechlichkeit von Gesellschaften. Seine Musik offenbart sich als Apell zum Leben. Der Choreograph Antonio Ruz greift dies auf und ermutigt in seiner Choreographie dazu, sich im Leben bereits auf den Tod einzulassen, ihm ins Auge zu schauen, um das Leben annehmen zu können. Nachdem er selbst im vergangenen Jahr den Verlust eines geliebten Menschen erfahren hatte, beschreibt er die unendlichen Emotionen, die mit dem Tod eines Menschen verbunden sein können: Gesten, Blicke, Umarmungen, Angst und Empathie, Einsamkeit und Ablehnung, Leere, Wut und Schmerz. All dies in Bewegung zu übersetzen, ist sein Anliegen: »Der Tanz ist dabei ein kraftvolles Kommunikationsmittel, das kulturelle, ethnische, religiöse und politische Barrieren überwindet und eine spirituelle Dimension eröffnet«.

Tanz-Uraufführung von Antonio Ruz

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Requiem d-Moll KV 626
vervollständigt von Michael Ostrzyga

Heinrich Schütz (1585–1672): Selig sind die Toten
aus Geistliche Chor-Music 1648 SWV 391

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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