Am Tag nach Totensonntag, der jedes Jahr immer wieder so herbe die am 11.11. freudig eingeläutete Session unterbricht, nutzen der Kölner Heimatforscher Martin Stankowski und der Alterspräsident des Heimatvereins Rhenania Fritz Litzmann, alias Rainer Pause, die Gunst der Zeit, dem Tag einen Sinn zu verleihen, noch einmal innezuhalten und über Tod und Sterben zu räsonieren, bevor wir im Weihnachtsrummel zwischen Nikoläusen, Lametta und Jingle Bells untergehen.
Seit 30 Jahren befassen sich Pause & Stankowski mit der Geschichte des Bestattungswesens, quer durch Zeiten und Kulturen. Jetzt referieren und streiten sie wieder einmal auf ihre tiefgründig unkonventionelle Art nach dem Motto „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ über Sterben, Tod und Jenseits, Bestattungsriten und Totenkult und was das alles mit dem Leben der Menschen zu tun hat. Von der Vorzeit über die Römer und das Mittelalter bis in die Gegenwart. Sarg und Urne verlieren ihren Schrecken, werden Alltag.
Und das keineswegs überraschende Fazit: Das Leben ist mit dem Tod zu Ende, aber nur im Prinzip, nicht im Rheinland.
Dazu schrieb Elke Heidenreich:
"Es geht hier in dieser Revue, in dieser intelligentesten und einzigen Form, in der Kabarett heute noch zu ertragen ist, um die Aufarbeitung des Themas 'Tod im Rheinland', von den Römern bis heute.... Hiermit stelle ich einen Antrag auf Aufnahme in den Heimatverein "Rhenania". Ich bin bereit, die Beiträge pünktlich zu zahlen. Dafür erwarte ich Vergnügen bis zum Tod und darüber hinaus...!"
Diese einzigartige und höchstamüsante kulturgeschichtliche Lehrstunde sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Eine moderne Variante der alten Kulturtechnik des Memento Mori.
"Das ist bei aller kabarettistischen Würze ein solide recherchiertes Kompendium über 2000 Jahre Sterbekultur hierzulande!" (Kölnische Rundschau)
"Begeistert war das Publikum im ausverkauften Krematorium (wie soll man es anders sagen)!" (Express)