Tianwa Yang, Violine | Martin Funda, Violine | Florian Richter, Viola | Valentino Worlitzsch, Violoncello | José Luis García Vegara, Oboe

Fantastisches zu später Stunde: zarte Oboen- und Streicherklänge in Werken von Britten, Mozart, Dvořák u. a.

Fantastisches erklingt im zweiten Dunkelkonzert in den Räumen des Museums für Sepulkralkultur. Die Fantasie, eine Gattung der altenglischen Gambenmusik des 16. und 17. Jahrhunderts, wurde in England durch einen jährlichen Kompositionswettbewerb immer wieder neu belebt. Benjamin Britten, gerade 18 Jahre alt, nahm daran teil und gewann: Das Phantasy Quartet bescherte ihm seinen ersten internationalen Erfolg. Britten, dem eine Schwäche für die Oboe nachgesagt wird, machte das Instrument zur Erzählerin und Protagonistin – ob er sich dabei wohl von Wolfgang Amadeus Mozart inspirieren ließ? Mozarts einziges Oboenquartett hat mit seinem hohen solistischen Anteil fast Konzertcharakter. Gewidmet ist es seinem Freund und Oboisten Friedrich Ramm, der hier sein gesamtes Können unter Beweis stellte. Ein kleines Intermezzo im Konzert bilden zwei reine Streicherwerke: Eugène Ysaÿes hochvirtuose Sonate für zwei Violinen von 1915 gilt heute als Geheimtipp im Schaffen des belgischen Komponisten und Geigers, dessen Solosonaten für Violine einen Meilenstein der Violinliteratur darstellen. Er schrieb das Werk für die Königin Elisabeth von Belgien, die auch seine Schülerin war. Vielleicht ein Liebesbeweis? In Antonín Dvořáks Miniaturen gesellt sich zu den beiden Violinen eine Viola. Das Werk, das ihm, wie er seinem Verleger schrieb, ebenso viel Freude bereitete wie die Arbeit an einer Symphonie, zeigt in träumerischen, elegischen und leidenschaftlichen Passagen einen fantastischen Charakter. Zum Abschluss erklingt ein weiteres Phantasy Quartet – ob es mit Brittens Musik etwas gemeinsam hat? Der Engländer Ernest Moeran, hierzulande weitgehend unbekannt, reflektiert in seinem Spätwerk, ebenfalls ein Oboenquartett, musikalisch die Atmosphäre und Stimmungen der Landschaft Norfolks, seiner Heimat und des Ortes der Komposition.

Benjamin Britten (1913–1976):
Phantasy Quartet op. 2
für Oboe, Violine, Viola und Violoncello

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791):
Oboenquartett F-Dur KV 370
für Oboe, Violine, Viola und Violoncello

Eugène Ysaÿe (1858–1931):
aus der Sonate a-Moll op. post.
für zwei Violinen

Antonín Dvořák (1841–1904):
Miniaturen op. 75a
für zwei Violinen und Viola

Ernest John Moeran (1894–1950):
Fantasy Quartet
für Oboe, Violine, Viola und Violoncello

Der Einlass beginnt 1 Std. vor Konzertbeginn.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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