Tianwa Yang, Violine | Florian Richter, Viola | Valentino Worlitzsch, Violoncello | José Luis García Vegara, Oboe | Martin Klett, Klavier

Die Schumanns auf romantischen Pfaden und weitere Lieder ohne Worte von Mendelssohn und Klughardt

Felix Mendelssohn Bartholdys Lieder ohne Worte, eine Sammlung von 48 Klavierstücken, prägen bis heute das Kammermusikschaffen vieler Komponisten seiner Zeit durch ihren erzählenden Charakter und eingängige, lyrische Melodik. Bei Robert Schumann hört man den Einfluss etwa in seinen Romanzen op. 94 für Oboe und Klavier. Ein liebevolles, intimes Weihnachtsgeschenk für seine Frau Clara im Jahr 1849, ist es bis heute ein Höhepunkt der romantischen Oboenliteratur. Gesanglich führt die Oboe und teilt elegante Spielmotive mit dem Klavier. Welche Worte hätte er wohl dazu geschrieben? Romanzen konnte Clara Schumann auch: 1853 schrieb sie ihr Opus 22, angeregt durch die Bekanntschaft mit dem Geigenvirtuosen Joseph Joachim und dem jungen Johannes Brahms, für den sie bald Zuneigung empfand. August Klughardt, dessen Werk weitgehend in Vergessenheit geraten ist, komponierte seine Schilflieder nach Gedichten des Spätromantikers Nikolaus Lenau. Mit Worten träumt das lyrische Ich melancholisch von unerfüllter Liebe; ohne Worte, in der Fassung für Oboe, Viola und Klavier, zeichnen die Stücke musikalisch die Erlebnisse des Wanderers in der Natur nach, in verschiedenen Stimmungen: träumerisch – leidenschaftlich erregt – zart – feurig – ruhig. Zum Abschluss der diesjährigen BEGEGNUNGEN erklingt Musik von Mendelssohn selbst. Sein erstes Klaviertrio, von Schumann als „Meistertrio der Gegenwart“ gerühmt, gilt bis heute als eines der bekanntesten Klaviertrios der Romantik. Besonders der zweite Satz erinnert mit seiner klaren, gesanglichen Melodie an den Stil der Lieder ohne Worte. Trotz der Moll-Tonart klingt das Trio beschwingt und leichtfüßig, es entstand in einer glücklichen Lebensphase. Um den Anschein der Leichtigkeit des Stücks zu wahren, wird den Musiker*innen viel abverlangt, sind die einzelnen Instrumentalstimmen doch sehr herausfordernd komponiert.

Robert Schumann (1810–1856):
Drei Romanzen op. 94
für Oboe und Klavier

Clara Schumann (1819–1896):
Drei Romanzen op. 22
für Violine und Klavier

August Klughardt (1847–1902):
Schilflieder op. 28
für Oboe, Viola und Klavier
nach Gedichten von Nikolaus Lenau (1802–1850)

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847):
Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 49
für Violine, Violoncello und Klavier

Der Einlass beginnt 1 Std. vor Konzertbeginn.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix