Mittwoch, 11.09.2024
um 19:00 Uhr




Anja Utler: Es beginnt - Trauerrefrain
»Es beginnt der Tag« – aber wie kann er in Zeiten der Trauer weitergehen? Immer wieder setzt der Trauerrefrain beim Tagesanbruch an, um zu zeigen, wie das einmal Geschehene weiterwirkt und sich in alle neu versuchten Anfänge einschreibt. In 209 kurzen Gedichten dokumentiert das Buch eine tiefe geistige und emotionale Krise. Im Fokus steht das sich über einen längeren Zeitraum entfaltende Gefühl der Trauer als das prägende Gefühl einer Zeit. In langsamen Schritten nähert sich der Text dem Auslöser des Trauerprozesses der Autorin: Russlands großflächigem Angriff auf die Ukraine. Ihrer poetischen Resonanz auf Leid und Zerstörungswillen stellt Anja Utler einen analytischen Essay zur Seite, in dem sie dafür plädiert, Gefühle nicht länger reflexhaft abzuwehren, sondern sie zu erforschen. Denn als Auskunftgeber über die Beziehungen in der Welt bezeugen sie nicht nur die Bedeutung (ausbleibender) gesellschaftlicher Veränderungen, sie können auch Wege zu besserem Handeln aufzeigen.
Anja Utler ist Lyrikerin, Essayistin und Übersetzerin. Sie hat Slawistik, Anglistik und Sprecherziehung studiert und an der Universität Regensburg promoviert. Für ihre Werke erhielt sie eine Vielzahl von Preisen, zuletzt im Jahr 2024 den Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik.


Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst
In diesem Buch vereint Marcus Bensmann die Erkenntnisse vieljähriger Recherchen des CORRECTIV-Netzwerks über die AfD. Anhand ihrer eigenen Aussagen rekonstruiert er die Pläne der Partei: vom Potsdamer Geheimtreffen bis zur geplanten Abschaffung von Grundwerten. Die Pläne der Radikalen an der Parteispitze und ihre Einflüsterer zeigen, was Deutschland blühen wird, sollten sie einst tatsächlich tun können, was sie wirklich wollen: Es geht um die Vertreibung von Millionen von Menschen, die Hinwendung zu Russland und China und universelle Menschenrechte sollen keine Rolle mehr spielen.
Marcus Bensmann berichtete 20 Jahre lang für deutsche Medien in Zentralasien, dem Kaukasus, Afghanistan, Iran und dem Irak. Er recherchiert seit 2014 für CORRECTIV.

Im Gespräch: Literatur
und Demokratie
Welche Bedeutung hat die Literatur für unser Verständnis von Freiheit, unsere politischen Werte und das demokratische Leben? Dieser Frage stellt sich das Literaturfestival Weinheim im Rahmen des Literatursommer 2024, den die Baden-Württemberg Stiftung zum zwölften Mal ausrichtet. Mit Anja Utler, Marcus Bensmann und Michael Landgraf, dem Generalsekretär des deutschen PEN, reden wir darüber, was Literatur zu einer vielfältigen, demokratischen und lebenswerten Gesellschaft beitragen kann und welche Rolle Autorinnen und Autoren im politischen Diskurs und im Kampf gegen Autokratismus spielen können.
Michael Landgraf hat Theologie, Philisophie und Geschichte in Heidelberg und Göttingen studiert. Heute ist er Studienleiter, Schriftsteller, Stadtrat, Generalsekretär des PEN Deutschland, Neustadter Kulturbotschafter und Mitglied im Deutschen Kulturrat.

Einlass ab 18:30, Eintritt einschließlich Fingerfood-Buffet und Getränke

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix