4. Sinfoniekonzert – Dem Andenken eines Engels - Werke von Berg & Bruckner
ALBAN BERG – Violinkonzert ›Dem Andenken eines Engels‹
ANTON BRUCKNER – Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105
Gerade einmal 18 Jahre alt war Manon Gropius, die Tochter von Alma Mahler und dem Bauhaus-Architekten Walter Gropius, als sie im April 1935 an den Folgen der Kinderlähmung starb. Dem eng mit der Familie befreundeten Alban Berg fehlten nach diesem tragischen Tod die Worte, wie er Alma in einem Brief wissen ließ: »Eines Tages mag Dir aus einer Partitur, die ›dem Andenken eines Engels‹ geweiht sein wird, das erklingen, was ich fühle und wofür ich heute keinen Ausdruck finde.« Wenige Monate später drückte er seine Gefühle in einem zweisätzigen Violinkonzert aus – ein Requiem im
doppelten Sinne, denn auch dessen Schöpfer starb kurz nach der Vollendung, konnte das Werk nicht mehr auf der Bühne hören. Während der erste Satz ein musikalisches Porträt der sanften und lebenslustigen Manon ist, verhandelt der zweite die Themen Tod und Trost, Trauer und Hoffnung ganz grundsätzlich. Und obwohl das Violinkonzert in der neuen Zwölftontechnik komponiert ist, blieb Berg darin ein »unverbesserlicher Romantiker«, wie er selbst sagte. Ein solcher war auch Anton Bruckner: Nach Bergs subtilen und fragilen Klängen setzt er in seiner monumentalen Fünften jedoch ganz auf gewaltige Klangflächen und Spannungsbögen. Ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
Konzerteinführung mit Prof. Dr. Lutz-Werner Hesse So. 10:30 Uhr und Mo. 19 Uhr