Sonntag, 02.06.2024
um 20:00 Uhr

Das Rind
Mainstraße 11
65428 Rüsselsheim





Ferdinand, 11 Jahre hat Bruno, ebenfalls 11 Jahre zwei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern der beiden treffen sich, um die Situation vernünftig zu besprechen. Bald liegen alle Nerven blank und die Abgründe der Zivilisation offen.

?schon geseh’n! das verdammte Volkstheater wurde 1990 gegründet. Unter der Regie der ausgebildeten Bühnen- und Kostümbildnerin Regine Schröder-Kracht bringt das Ensemble seit über 30 Jahren ein bis zwei Produktionen pro Jahr auf die großen und kleinen Bühnen Rüsselsheims und ist somit ein fester Bestandteil der Rüsselsheimer Kulturszene.

Termine
Fr. 31.5.24 - Premiere | So. 2.6.24 | Mo. 3.6.24 | Do. 6.6.24 | Fr. 7.6.24 | So. 9.6.24 - Derniere

Einlass 19.00 Uhr - freie Platzwahl

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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DAS STÜCK

Der Sohn von Alex und Annette Huber hat dem Sohn von Micha und Veronika Rey zwei Vorderzähne ausgeschlagen. Also beschließen die beiden Ehepaare, sich zu treffen und sich gütlich zu einigen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Was als versöhnliche Übereinkunft bei Clafoutis und Espresso beginnt, eskaliert zur verbalen Schlammschlacht, bei der alle Masken des zivilisierten Bürgertums fallen. „Der Gott des Gemetzels“ ist eines der meist gespielten Stücke der vergangenen Jahr-zehnte und wurde unter der Regie von Roman Polanski verfilmt.


DIE BAIRISCHE ÜBERSETZUNG

Mit der Bairischen Übersetzung des Stückes stoßen zwei Theaterkulturen aufeinander: Das zeitgenössische Sprechtheater hat ein tête à tête mit dem Volkstheater. Der bairische Dialekt wird als Bühnensprache seit jeher in einem traditionellen Rahmen benutzt. Da die Kultur des Bayerischen stark und die Berührungsangst mit dem modernen Sprechtheater aus diversen Gründen groß ist, existieren beide Kulturen, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, nebeneinander. „Der Gott des Gemetzels“ in Bairischer Übersetzung ist das verschlagene uneheliche Kind von einem Seitensprung dieser beiden Kulturen. Die Konversationskomödie bleibt erhalten, aber es wird eine Französisch-Bayrische. Der Dialekt ist so genau und intelligent, dass die Figuren nie in die Nähe des Lederhosenklischees rücken, sondern sich irgendwo zwischen Paris und Trostberg treffen: Bayern ist Paris und Paris ist Bayern. Das ist zum Teil beruhigend und zum Teil verstörend, auf jeden Fall ist es eine einfache aber mächtige Behauptung. Mit den gängigen bayerischen Klischees von gemütlicher Tradition in Lederhosen kommt man dabei nicht weit. Wollen wir auch nicht, denn diese Klischees sind bestens bekannt. Klischees eben. Die Bayerischen Figuren sind wie ihre Pariser Zwillinge in der modernen Welt beheimatet. Das Schmale, Hintergründige und Boshafte bleibt in der bairischen Übersetzung vollständig erhalten. Die Rauheit der bairischen Sprache verleiht den Figuren jedoch eine Wirkung, der man sich kaum entziehen kann.

Die Inszenierung wurde ausgezeichnet mit dem Innovationspreis Volkskultur der Landeshauptstadt München.

Einlass: 19:00 Uhr