Freitag, 05.04.2024
um 20:00 Uhr

Theater Atelier
Stöckachstraße 55
70190 Stuttgart



In Maxim Gorkis Drama „Nachtasyl“ gehört die Bühne den Gedemütigten, den im Leben Gescheiterten. Menschen ohne Vergangenheit, jene, die in Alkohol ertrinken, jene, die immer als kleine Verbrecher bezeichnet wurden. Diese gescheiterten, entgleisten und heruntergekommenen Bewohner, ausgeschlossen von der bürgerlichen Gesellschaft, leben in einem Elendsquartier auf engstem Raum zusammen und träumen vom wahren Leben. Doch führt ihr Ringen um Selbstwert und Würde, ihr Träumen und Hoffen, die Macht des menschlichen Überlebenswillens auf ergreifende Weise vor Augen.
Der Schauplatz ist immer noch aktuell, wenn man an das Leben und die Lebensbedingungen von geflüchteten Menschen in Flüchtlingseinrichtungen denkt. Das Stück des Theaters Atelier ist in Zusammenarbeit mit dem Schauspielstudio des Theaters entstanden. Professionelle Schauspieler und Studierende bespielen gemeinsam die Bühne. Muttersprache und erlerntes Deutsch treffen aufeinander. Einige sprechen mit authentischen Akzenten, weil sie aus acht verschiedenen Ländern nach Deutschland kamen. Dies macht die Inszenierung zu einer einzigartigen interkulturellen Produktion mit integrativem Aspekt.

Karte berechtigt zur Fahrt zur Veranstaltungsstätte mit VVS-Verkehrsmittel (2. Kl.) ab 3 Stunden vor Vorstellungsbeginn und zur Rückfahrt bis 5 Uhr des Folgetages. VVS-Ticket ist nicht übertragbar.

Einlass ab 19:30 Uhr

Vorverkauf ist beendet. Restkarten ggf. an der Abendkasse erhältlich. Wenden Sie sich bitte an den Veranstalter 0711 12 25 46 29.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

Das könnte auch interessant sein

Nachtasyl
NACHTASYL von Maxim Gorki
----------------------
„Jeder Mensch will, dass sein Nachbar ein Gewissen habe – aber selber …“ (Pepel)
----------------------
Hier treffen sich alle. Hier stranden sie: die Übriggebliebenen, die Trauernden, die Feiernden, die Verzweifelten, die Liebenden, die Gescheiterten, die Aussortierten, die Ausgestiegenen, die Suchenden, die Hungrigen und die Trinkenden. Micha Kostylews Nachtasyl ist ein Auffangbecken, ein Ort der Wahrheiten, ein Ort des Streits und der Versöhnung, ein Ort der Verbitterung, ein Ort, der dich nimmt wie du bist, der dich du selbst sein lässt. Und hier treffen sie sich nächtens, denn hier sind sie immer willkommen: der trauernde Ehemann Kleschtsch, die sentimentale Angestellte Natascha und der großspurige Kleinkriminelle Pepel und offenbaren sich und ihrem Wirt ihre Wahrheiten, ihre Abgründe und ihre Sehnsüchte und vergessen dabei in ihrer alkoholseligen Empathielosigkeit, dass das Leid nicht vor ihrem Umfeld halt gemacht hat. Vergessen einander, wo sie sich doch eigentlich finden wollten … vielleicht.

„… und doch stehen jetzt Glückstränen in meinen Augen.“ (Natascha)

Maxim Gorkis „Nachtasyl“ ist eine pessimistische Skizze einer verbitterten Welt, in der jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, in der die Menschen einander vergessen, sich verletzen und verzeihen. Die Skizze einer zeitlos bösartigen Welt und gleichzeitig schwebt zwischen schwarzem Humor und Zynismus ein kleiner Hoffnungsschimmer im Bierdunst.
----------------------
Regie: Nik Mayr
Es spielen: Andreas Hagl, Hilmar Henjes, Carsten Klemm und Annett Segerer