Donnerstag, 02.05.2024
um 19:30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main



Programm
Steve Reich (*1936)
Clapping Music (1989)

Guillermo Lago (*1960)
Ciudades (2011-2015)

Francesco Filidei (*1973)
Esercizio di pazzia II (2014)

Terry Escaich (*1965)
Ground IV (2011)

Mark Applebaum (*1967)
Aphasia (2009)

Nicolas Bacri (*1961)
Sonata a quattro. Quasi variazioni op. 142a (2016)

Ignat Krasikov (*1993)
Mephisto Dances (2016)

Besetzung
Liv Quartet
Laia Haro Catalan (Klarinette)
Julia Sola Cabera (Klarinette)
Tristan Roche (Klarinette)
Naama Caspo Goldstein (Klarinette)

Zum Konzert
Das Konzept „Around Sound“ ist ein innovatives Konzertprogramm zum Thema Klang. Neben dem schon bekannten Klang der Klarinette stellen die vier Mitglieder des Liv Quartets dem Publikum neue Klangmöglichkeiten vor. Jedes Stück bietet neue Perspektiven und erweitert die Idee des Klangs.

Was ist der Klang? Während des Konzerts werden wir die Definition mit Klangbeispiele analysieren, und das Publikum wird am Ende des Konzerts eine größere Vorstellung von der Bedeutung des Klangs mitnehmen. Bei einigen Stücken, wie „Clapping Music“ oder „Esercizio di pazzia II“, werden die Klarinette gar nicht berührt, sondern die Körper der Ensemblemitglieder und Alltagsobjekte als Instrumente verwendet. Zudem erklingen Stücke, die mit bis zu vier verschiedenen Klarinetten gespielt werden (Es-Klarinette, Klarinette, Bassetthorn und Bassklarinette). Wie kann eine Klarinette die Atmosphäre und die Kultur einer Stadt reproduzieren? Córdoba, Sarajevo, Addis Ababa, Montevideo, Köln und Tokio bieten ganz verschiedene Klangerfahrungen. Im der Suite „Ciudades“ geht Guillermo Lago dieser Frage nach.

Auch in den weiteren Werken möchte das Ensemble Ihnen das Thema Klang auf innovativen Wegen näherbringen. Wie klingen vier Musiker auf einer Bühne und wie reagieren Zuhörer auf verschiedene Lautstärken, Klangtexturen, Notenlagen und Geräusche? Viel mehr möchten wir nicht verraten: Sie werden es selbst in unserem Konzert erleben.

Die Mitwirkenden
Das Liv Quartet ist eine Kammermusikgruppe, die aus der Leidenschaft ihrer Mitglieder für die Klarinette und die Kammermusik entstanden ist. Eines ihrer Hauptziele ist es, das umfangreiche Repertoire, das für diese Besetzung komponiert wurde, bekannt zu machen und akkurate Bearbeitungen anzubieten. Naama Caspo Goldstein, Laia Haro Catalan, Tristan Roche und Júlia Solà Cabrera besuchen regelmäßig Meisterkurse und lassen sich als Quartett bei Klarinettistinnen und Klarinettisten wie Prof. Laura Ruiz Ferreres, Prof. Martin Spangenberg, Prof. José-Luis Estellés, Sylvia Schmückle-Wagner und Prof. Jaan Bossier ausbilden. Seit Oktober 2023 studieren sie im Masterstudiengang Kammermusik bei Prof. Tim Vogler an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main.

Das Ensemble ist in mehreren Städten in Deutschland aufgetreten; 2023 war es bei den Plöner Schlosskonzerten, den Internationalen Kammermusiktagen Homburg, der Journées Musicales d´Uzerche (Frankreich), der Reihe „Voraushören“ der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen und dem „Allegro!“ Musikfest im Taunus.

Das Quartett gewann Preise bei mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben wie der Rookie Chamber Music Competition (2022, Spanien), dem Concours Musiques d’Ensemble (2022, Frankreich), der Antón García Abril International Chamber Music Competition (2022, Spanien), der Tiziano Rossetti International Music Competition (2022, Schweiz), und dem Wettbewerb der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main (2022, Deutschland). Im November 2022 hat das Ensemble seine erste Konzertreise nach Spanien unternommen, wo es mehrere Kammermusikkonzerte und ein Solostück für Klarinettenquartett und Blasorchester mit La Lira Ampostina präsentierte. Seit September 2022 ist das Liv Quartet Stipendiat des NEUSTART KULTUR – DMR Stipendienprogramms.

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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Voraushören – Konzert mit dem Raròn Quartet - Entfesselung
Programm
Jörg Widmann (*1973)
Streichquartett Nr. 3 „Jagdquartett“

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartett f-Moll, op. 95 „Quartetto serioso“

Leoš Janáček (1854-1928)
Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate“

Besetzung
Raròn Quartet
Hans Henning Ernst (Violine)
Carolin Grün (Violine)
Franziska Hügel (Viola)
Joachim Jamaer (Violoncello)

Zum Konzert
Dieses Programm ist ein Streifzug durch die über die Jahrhunderte hinweg vielseitigen Wechselwirkungen zwischen der Streichquartettliteratur und der Gattung des Romans. Dabei haben alle drei vorgetragenen Werke einen verschiedenartigen Bezug zu literarischen Werken. Die Freiheit und Unfreiheit des Menschen möchte dieses Programm, bestehend aus drei Quartettwerken von Jörg Widmann, Ludwig van Beethoven und Leoš Janáček, eingerahmt durch kontrapunktierende Literatur, dabei erforschen.

Schriftstellerei und Musik haben sich immer gegenseitig befruchtet. Sie sind Geschwister – „Musensöhne“, so wie Vult und Walt in Jean Pauls Roman, die vollkommen unterschiedlich auftreten, aber einander dennoch oft brauchen. Die beiden Kunstformen sind vielleicht die schönsten Ausprägungen des freien Willens, vielleicht das uns Menschen höchste Gut, und immer auf der Suche nach Wegen, sich frei entfalten zu können. Die Musik hat dabei die Möglichkeit, die Literatur zu „entfesseln“ – und zwar nicht nur im Sinne ETA Hoffmanns – denn was niedergeschrieben ist, ist plötzlich unfreier Gedanke, etwas, über das oft Rechenschaft abgelegt werden muss. Die Musik ist, weil abstrakter, schwerer zu fassen, ungenauer deutbar und kann sich oft leichter als das literarische Werk einer direkten Kenntlichkeit entziehen. Musikalische Werke, die heimlich verwandt mit literarischen Geschwisterwerken sind, können diese also gewissermaßen entfesseln.

Was ist Uns die Freiheit wert?

Raròn Quartet

Die Mitwirkenden
„Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, niemandes Schlaf zu sein unter so viel Liedern.“ Diesen nachdenklichen, fast schon weltverlorenen Satz, der auf dem Grabstein des deutschen Dichters Rainer Maria Rilke in Raron (Schweiz) eingraviert ist, hat sich das Raròn Quartett zum Wahlspruch gemacht. Das Streichquartett gründete sich im Februar 2022 in Frankfurt mit dem gemeinsamen Ziel, Kammermusik mit großem Tiefgang und emotionaler Nahbarkeit auf hohem virtuosen Niveau zu machen und einen frischen, feurigen Zugang zu den Werken darstellen. Bei seinem gemeinsamen Debüt konnten es beim Lenzewski-Stiftungswettbewerb einen 1. Preis erringen. Betreut wird das Quartett durch seinen Mentor und erfahrenen Quartett-Primarius Tim Vogler (Vogler Quartett). Die vier passionierten Kammermusiker sind allesamt preisgekrönt und stehen bei namhaften Häusern unter Vertrag.