Ensemble La Ninfea - La Masque d’Enfer (Die eiserne Maske)
Die Musik des berühmten, mysteriösen Gefangenen zur Zeit des Sonnenkönigs
Barbara Heindlmeier (Blockflöte), Christian Heim (Viola da Gamba / Blockflöte), Marthe Perl (Viola da Gamba), Simon Linné (Laute/Theorbe/Barockgitarre) u. Florian Birsak (Cembalo)
Der Mann mit der eisernen Maske starb um 1703 in der Bastille und wurde an einem unbekannten Ort beerdigt. Aus Beschreibungen seiner Zeitgenossen erfahren wir, dass zu seinen Privilegien unter anderem der Besitz einer Laute und neuester Musikdrucke gehörte, doch seine Identität wird wohl noch lange Zeit voller Rätsel sein und weiter so starke Faszination auf uns ausüben. Die Musik eines der geheimnisvollsten Gefangenen der Geschichte erzählt wohl vom Schmerz der Einsamkeit, und manchmal gibt sie das wieder, was zu seinen Ohren dringt: Kirchenglocken (Cloches), menschliche Stimmen (Les voix humaines) oder das Echo in den Gängen. Sie ist aber auch unterhaltsam und erfüllt von der Spielfreude eines Menschen, der trotz seiner Isolation bestimmte Vorzüge genießen durfte.
La Ninfea lässt mit diesem Programm die Gemütszustände des Gefangenen hörbar werden und macht zugleich den Geist jener prunkvollen Epoche erlebbar - mit Musik, die der Gefangene selbst gespielt und gekannt haben mag.
„So akribisch sie bei der Suche nach verkannten Komponisten und der Rekonstruktion historischen Notenmaterials sind, so groß sind Spielfreude und Lebendigkeit ihrer Interpretationen. Wer also neben den bekannten Gambengöttern wie Marin Marais und Sainte-Colombe auch unbekannte Meister wie Monsieur Le Moyne oder Monsieur Toinon kennenlernen möchte oder sich für den historisch begründeten Soundtrack zur berühmten, vielfach verfilmten Eisernen Maske interessiert, der wird mit diesem Album glücklich.“
(Ö1 bis zwei)
La Ninfea (it. die Seerose) „zählt zu den lebendigsten und kreativsten Alte-Musik-Ensembles Deutschlands.“ (Radio Bremen)
Das Ensemble fühlt sich genauso zu Hause in renommierten Spielstätten wie Musikverein Wien oder Elbphilharmonie Hamburg wie in kleinen Kulturvereinen oder Schulen, weil La Ninfea überzeugt davon ist, dass Musik überall hingehört und an allen Orten faszinieren kann. La Ninfeas Arbeit ist fokussiert auf konzeptgebundene Programme, gern auch als interdisziplinäre Projekte mit Figurenspiel, Text oder Tanz entwickelt, und erreicht so gezielt und kreativ verschiedene Kulturinteressierte. Historisch informierte Aufführungspraxis, detaillierte Recherche und kreative Vermittlung sind dabei kein Widerspruch, sondern in Kombination treibende Kraft für das Ensemble. „So soll Musik gemacht werden: Als wäre die Tinte noch nicht trocken, spontan und frisch, jedoch mit genauester Recherche davor.“ (Ö1)
Mit Werkeinführung: Hintergrundinformationen zu Werk, Komponist und Darbietenden.