»Hineni« (»Hier bin ich« / »Ich bin bereit«) – sowohl Abrahams als auch Moses’ biblische Antwort auf den jeweils an sie gerichteten Ruf Gottes – ist ein Synonym für die innerlich empfundene und tätige Bereitschaft geworden, eine Pflicht als solche anzuerkennen und sie, alle Konsequenzen in Kauf nehmend, umzusetzen.

Die in der sogenannten Reichspogromnacht 1938 beinahe unversehrt gebliebene Synagoge in Görlitz soll in diesem Kontext Ort eines besonderen Konzerts werden. Den eigens für den Abend erstellten Bearbeitungen klassischen israelischen Liedguts, das von Hoffnung auf Freiheit, Streben nach Würde und Sehnsucht nach Liebe handelt, werden europäische frühbarocke Choräle auf hebräische Gebetstexte, vor allem von Salomone Rossi, gegenübergestellt.

Der Zusammenprall von Idealen und politischer Wirklichkeit, der auch als Spannungsverhältnis zwischen religiöser und politischer Aktion beschrieben werden kann, ist gleichsam ein Leitmotiv des diesjährigen Lausitz Festivals. Beide Ebenen des Konzerts finden im gemeinsamen Objekt der Sehnsucht, das zwischen Irdischem und Himmlischem, zwischen Ideal und Wirklichkeit oszilliert, zusammen: Jerusalem.

Mitwirkende: Alma Sadé (Sopran), Thomas Moked Blum (Gitarre, Oud), Haggai Cohen-Milo (Bass), Susanne Barner (Flöte), James Scannell (Klarinette), János Wollenweber (Oboe, Englischhorn), Alberto Valladolid (Fagott), Merav Goldman (Horn), Amarcord (Vokalensemble)

Einlass: 19:00Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix