Wolfram Frommlet liest aus seinem neu erschienenen autobiographischen Buch

„Zwei Flugtickets Deutschland- Sambia. Zweimal Hinflug. Die Passagierin des einen Tickets ist unübersehbar schwanger. Die Dame am Schalter blickt ungläubig auf meine Frau: „`Sambia? Sie wollen doch nicht etwa da unten ihr Kind zur Welt bringen?´“

So beginnt Wolfram Frommlet seinen Bericht über die Ausreise 1978 nach Lusaka. Drei Jahre verbringt der 1945 in Ravensburg geborene Journalist in der sambischen Hauptstadt, um dort für die Friedrich-Nauman-Stiftung ein Medienprojekt aufzubauen. Fast dreißig Jahre versucht er, in Afrika und Asien denen eine Stimme zu geben, die keine haben. Im Gepäck hat er die Musik Johann Sebastian Bachs, als Synonym für das Europa der Humanität und als Angebot gegen die Schatten der europäischen Geschichte, die ihn auch in Afrika immer wieder einholen.

In seinem kürzlich erschienenen Buch „Johann Sebastian Bach geht über den Sambesi“ schildert Frommlet nicht nur bildhaft seine Erlebnisse und Erfahrungen aus dieser Zeit, sondern untersucht auch die Mechanismen, die den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt in den Ländern der sogenannten „Dritten Welt“ ausbremsen und blockieren - damals wie heute.

Marek Kozák: Klavier
Joachim Trost: Leitung

Edvard Grieg: Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 16
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Bei einer Reihe bedeutender internationaler Klavierwettbewerbe hat der Pianist Marek Kozák beeindruckende Ergebnisse erzielt. Dazu zählen der 3. Preis beim Concours Géza Anda, das Semifinale beim Internationalen Chopin-Wettbewerb Warschau, der 1. Preis und der Publikumspreis beim Europäischen Klavierwettbewerb Bremen ebenso wie das Finale beim Busoni-Wettbewerb Bozen. Mit seiner makellosen Technik und seiner großen Musikalität setzt er sich aktuell vor allem für in Vergessenheit geratene Klaviermusik seiner tschechischen Heimat ein. Ihr hat er gemeinsam mit dem Prager Radio-Symphonieorchester seine neue Aufnahme gewidmet. Nachdem Marek Kozák in der vergangenen Spielzeit in der Reihe „Earthquake“ im Kiesel im k42 auch das hiesige Publikum für sich eingenommen hat, tritt er jetzt gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Friedrichshafen auf. Das Orchester hat sich unter der langjährigen Leitung von Joachim Trost einen sehr guten Ruf in der Region erspielt. Bläser und Stimmführer sind Profis, den meisten Streichern ist Musik Herzensangelegenheit und Hobby. Mit Griegs einzigem Klavierkonzert und Brahms‘ 2. Sinfonie werden an diesem Abend zwei Meisterwerke der klassisch-romantischen Musik zu Gehör gebracht.

Bild: Keishiro Mikawa

Festliche Musik zum Jahresausklang

Zum Jahreswechsel erklingen im Neuen Schloss Tettnang musikalische Glanzpunkte voller Temperament und Esprit. In den mittlerweile zur guten Tradition gewordenen Silvesterkonzerten musiziert das Konzertensemble „Il Giardino“.

Konzertensemble „Il Giardino“
Leitung: Anna-Theresa Mikolasek
Solist: N.N.

Eine Kooperation mit der Musikschule Tettnang.

Mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Bodensee-Oberschwaben eG

"Von Mozart bis Johann Strauß"
Andreas Schablas, Klarinette
Hanna Elisabeth Schablas, Viola
Keiko Hattori, Klavier

Online keine Karten mehr verfügbar, Restkarten eventuell noch an der Abendkasse. Info unter Tel: 07532-430043

– Ein süßes Silvester-Abenteuer –

»Bäck MESS« sorgt zum Jahreswechsel mit Komik, Emotionen und überraschenden Wendungen für fesselnde Unterhaltung:
In einem malerischen Dorf, wo Tradition und Gemeinschaft Hand in Hand gehen, befindet sich die kleine Bäckerei Messner. Der Betrieb steht am Rande des Ruins. Regina Messner, leidenschaftliche Bäckerin und das Herz der Traditionsbäckerei, hat alles versucht, um ihr Geschäft zu retten. Nachdem sie zuletzt einem windigen Kredithai auf den Leim gegangen ist, hängt ihre Existenz am seidenen Faden.
Doch plötzlich erreicht ein mysteriöses Paket aus Amerika die Bäckerei. Der Inhalt? Angeblich „Zucker“. Eines ist sicher: Der „gute Stoff“ sorgt für reichlich Gesprächsstoff und das Chaos nimmt seinen Lauf...

»Bäck MESS« ist eine lebendige Mischung aus Komik, Spannung und Musik, die das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute fesselt. Mit unerwarteten Wendungen, mitreißenden Songs und einer gehörigen Prise Humor zeigt dieses Stück, dass manchmal das größte Wunder in den alltäglichsten Dingen steckt.

Ein Gastspiel des Theater LUNTE in Koproduktion mit dem Kulturkabinett, Stuttgart.

Dauer ca. 120 Min. inkl. einer Pause. • Die Aufführung findet im Münzhof in Langenargen statt.

Es spielen:
Nicole Bender, Barbara Galinski, Miguel Salmeron, David Voormann

Klavier: Ulrich Baldauf

Kreativteam:
Buch, Regie & Bühne: Torsten Hoffmann • Musikalische Leitung: Nicole Bender • Kostüm: Ulrike Reinhard • Technische Einrichtung: Jan Braun • Technik: Alexander Hog, Der gute Ton und Enderle Veranstaltungstechnik

Einlass: 30 Minuten vor Beginn

Festliche Musik zum Jahresausklang

Zum Jahreswechsel erklingen im Neuen Schloss Tettnang musikalische Glanzpunkte voller Temperament und Esprit. In den mittlerweile zur guten Tradition gewordenen Silvesterkonzerten musiziert das Konzertensemble „Il Giardino“.

Konzertensemble „Il Giardino“
Leitung: Anna-Theresa Mikolasek
Solist: N.N.

Eine Kooperation mit der Musikschule Tettnang.

Mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Bodensee-Oberschwaben eG

Tickets sind auch an der Abendkasse verfügbar.

Bodensee Philharmonie – ehemals Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz

Ein bunter Strauss - Johann Strauss Sohn zum 200. Geburtstag

„Warten auf Johann oder ein Himmel voller Geigen“

Joseph Lanner Die Mozartisten (Walzer nach Mozartschen Melodien)
Johann Strauss (Vater) Seufzer – Galopp, op.9
Joseph Lanner Amazonen-Galopp, op. 148
Ludwig van Beethoven:Aus dem Ballett Die Geschöpfe des Prometheus op. 45 Nr. 5
(Adagio- Andante)
Richard Strauss Walzerfolge aus Der Rosenkavalier
Pause
Gioachino Rossini Ouvertüre zur Oper Il signor Bruschino
Jacques Offenbach (Manuel Rosenthal) Ausschnitte aus „Gaîté Parisienne“
Eduard Strauss Mit Extrapost. Polka schnell, op. 259
Johann Strauss Perpetuum mobile - Rosen aus dem Süden - Annenpolka - An der
schönen blauen Donau

Gabriel Venzago, Leitung & Moderation

Die Südwestdeutsche Philharmonie als Bodensee Philharmonie in Friedrichshafen – das klingt neu und hat doch Tradition! Ab September 2024 erhält das kulturelle Aushängeschild von Konstanz einen neuen Namen, der bei so manchem Konzertbesucher und so mancher Konzertbesucherin Erinnerungen wecken dürfte. Denn von 1962 bis 1988 war das Ensemble unter dem Namen „Bodensee-Symphonie-Orchester“ weithin bekannt. Nun also findet der Bodensee namentlich zurück und macht deutlich, worum es dem Orchester geht: um die Verbundenheit rund um den See, um kulturellen Austausch und darum, für die Menschen einen Klangteppich auszurollen, der auch weit über die Region hinaus beachtliche Erfolge feiert. Mit seinen rund 60 fest angestellten Musikerinnen und Musikern erreicht das Orchester bei über 100 Konzerten pro Jahr immerhin rund 80.000 Menschen.

Und auch unter dem neuen Namen bleibt das Orchester einer schönen Tradition treu: Das Neujahrskonzert wird beschwingt! Dafür hat Chefdirigent Gabriel Venzago einen wunderbaren Strauß der schönsten Melodien für uns zusammengestellt: musikalische Blüten der legendären österreichischen Familiendynastie Strauss. Leichter und heiterer kann ein Jahr kaum starten.

Bild: Nicolaj Lund

Emmanuel Pahud, Flöte
Francois Leleux, Oboe
Paul Meyer, Klarinette
Gilbert Audin, Fagott
Radovan Vlatković, Horn
Éric Le Sage, Klavier

Ludwig van Beethoven: Quintett für Klavier und Bläser Es-Dur op. 16
Giuseppe Verdi: Bläserquintett e-Moll (Transkription des Streichquartetts)
André Caplet: Quintett für Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette und Fagott op. 8
Francis Poulenc: Sextett für Klavier und Bläser C-Dur op. 100

Die Besetzungsliste des Ensembles Les Vents Français liest sich wie das „Who’s who“ der internationalen Bläserszene: Mit Emmanuel Pahud, Francois Leleux, Paul Meyer, François Leleux, Gilbert Audin und Radovan Vlatkovic, haben sich fünf absolute Koryphäen ihres Instruments zu einem grandiosen Solistenensemble zusammengefunden. Zu ihnen gesellt sich für diesen Abend Pianist Éric Le Sage, der für die Poesie und Empfindsamkeit seines Spiels gerühmt wird.

„Französisch“ nennt sich dieses Bläserensemble nicht nur, weil es sich fast ausschließlich aus französischen Musikern zusammensetzt, sondern weil es sich auch mit besonderer Verve der Musik französischer Komponisten widmet. In diesem Sinne arbeitet Les Vents Français kontinuierlich daran, das Repertoire für Bläser zu erweitern, indem sie zahlreiche Werke zeitgenössischer Komponisten zur Uraufführung bringen.

Bei Warner Classics sind bereits sieben hochgelobte Alben erschienen, und die Fachpresse überschlägt sich. So zeichnete u. a. die britische Zeitschrift Gramophon das Ensemble mit seiner Editor’s Choice aus: „Das ist definitiv ein Dreamteam, das nicht nur den individuellen Geist der Musik einfängt, sondern dies offenkundig auch mit großem Vergnügen tut.“

Bild: WILDUNDLEISE

Fatih Çevikkollu liest aus „Kartonwand“
Moderation: Fatih Özçelik

Als Fatih Çevikkollus Mutter starb, war das für ihn ein Wendepunkt. Sie litt an einer Psychose und war im Alter nicht mehr gesellschaftsfähig. Und er fragte sich: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den psychischen Problemen und ihrem Schicksal als sogenannte Gastarbeiterin in den Sechzigerjahren in Deutschland?
Alle Arbeitsmigrantinnen und -migranten kennen sie, denn sie steht symbolisch für den Traum vom baldigen Glück in der Heimat: eine ganze Wand aus Kartons, in denen alles verstaut wurde, was schön und wertvoll war – für das spätere Leben in der Türkei. Willkommen war man in Deutschland nicht, doch was hält man nicht alles aus, wenn es nur von kurzer Dauer ist? Es lohnte sich weder, die deutsche Sprache zu lernen, noch sich ein Zuhause zu schaffen, schließlich sollte es bald zurückgehen. Die Kinder wurden als Kofferkinder hin- und hergeschickt. Was macht es mit Menschen, wenn sie irgendwann merken: Der Traum zurückzukehren hat sich nicht erfüllt?
Fatih Çevikkollu beschreibt sein Leben und das seiner türkischen Familie, die Träume und Enttäuschungen seiner Eltern, und er spricht mit Expertinnen und Experten über die Folgen der Arbeitsmigration, die bis heute in den Familien Wunden hinterlassen hat. Ein Thema, das bisher nur in Fachkreisen behandelt wurde und dringend in den Mittelpunkt der Debatten gehört.

Über Fatih Çevikkollu
Fatih Çevikkollu ist ein deutscher Kabarettist, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler und Sohn türkischer Eltern, die in den 60er Jahren als Arbeitsmigranten nach Deutschland kamen. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und ging dann ans Düsseldorfer Schauspielhaus. Im Fernsehen spielte er die Rolle des Murat Günaydin in Alles Atze. Für sein erstes Soloprogramm Fatihland wurde er 2006 mit dem Prix Pantheon Jurypreis ausgezeichnet.

Eine Veranstaltung des Kulturbüro Friedrichshafen in Kooperation mit Bildungshafen e.V.

Bild: Buchcover

Sie ist ein Garant für frisches Lebensgefühl, Vitalität und Sinneslust: die »Wiener Johann Strauß Konzert-Gala«. Seit 1996 zog der österreichische Exportschlager – das Original mit Kendlingers K&K Philharmonikern – mehr als 1,4 Mio. Liebhaber in 19 europäischen Ländern in seinen Bann – ein musikalischer Jungbrunnen, an dem selbst Könige und Kaiser ihre wahre Freude hätten – Kultstatus inbegriffen!

Einlass: 18:30 Uhr

Fatih Çevikkollu liest aus „Kartonwand“
Moderation: Fatih Özçelik

Als Fatih Çevikkollus Mutter starb, war das für ihn ein Wendepunkt. Sie litt an einer Psychose und war im Alter nicht mehr gesellschaftsfähig. Und er fragte sich: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den psychischen Problemen und ihrem Schicksal als sogenannte Gastarbeiterin in den Sechzigerjahren in Deutschland?
Alle Arbeitsmigrantinnen und -migranten kennen sie, denn sie steht symbolisch für den Traum vom baldigen Glück in der Heimat: eine ganze Wand aus Kartons, in denen alles verstaut wurde, was schön und wertvoll war – für das spätere Leben in der Türkei. Willkommen war man in Deutschland nicht, doch was hält man nicht alles aus, wenn es nur von kurzer Dauer ist? Es lohnte sich weder, die deutsche Sprache zu lernen, noch sich ein Zuhause zu schaffen, schließlich sollte es bald zurückgehen. Die Kinder wurden als Kofferkinder hin- und hergeschickt. Was macht es mit Menschen, wenn sie irgendwann merken: Der Traum zurückzukehren hat sich nicht erfüllt?
Fatih Çevikkollu beschreibt sein Leben und das seiner türkischen Familie, die Träume und Enttäuschungen seiner Eltern, und er spricht mit Expertinnen und Experten über die Folgen der Arbeitsmigration, die bis heute in den Familien Wunden hinterlassen hat. Ein Thema, das bisher nur in Fachkreisen behandelt wurde und dringend in den Mittelpunkt der Debatten gehört.

Über Fatih Çevikkollu
Fatih Çevikkollu ist ein deutscher Kabarettist, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler und Sohn türkischer Eltern, die in den 60er Jahren als Arbeitsmigranten nach Deutschland kamen. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und ging dann ans Düsseldorfer Schauspielhaus. Im Fernsehen spielte er die Rolle des Murat Günaydin in Alles Atze. Für sein erstes Soloprogramm Fatihland wurde er 2006 mit dem Prix Pantheon Jurypreis ausgezeichnet.

Eine Veranstaltung des Kulturbüro Friedrichshafen in Kooperation mit Bildungshafen e.V.

Bild: Buchcover

1988 wurde im Handschriftenarchiv der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin ein einzigartiges Zeugnis wiederentdeckt das Tagebuch des Peter Hagendorf, dessen Lebensgeschichte als exemplarisch für das Schicksal der Bürger während des Dreißigjährigen Krieges (1618–48) gilt. Hagendorf irrte als Landsknecht durch Deutschland. Seine Erinnerungen sind die Chronik einer tragischen Odyssee über 25.000 Kilometer quer durch Deutschland, Frankreich und Italien. Das Konzert begleitet Peter auf einer musikalischen Reise durch das Europa des Krieges.

Musik von Sophie Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg, Heinrich Schütz, Samuel Scheidt, Johann Hildebrand
und Matthias Weckmann

Einlass: 16:45

Robert Schumann: Kinderszenen op. 15 & Symphonische Etüden op.13
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr.31 op. 110
Il Hoon Son (*1990): “Numbers and Figures”

Kann man mit klassischer Musik einen ganzen Saal rocken? Man kann! Jong Hai Park ist so ein Ausnahmetalent; die Presse bezeichnet ihn als Tausendsassa am Flügel und als einen Künstler, der mit rauschender Klangpracht sein Publikum zu Standig Ovations hinzureißen vermag. Keine Frage: Jong Hai Park gilt als einer der gefragtesten Pianisten der koreanischen Klassikszene.

Jong Hai – 1990 im südkoreanischen Seoul geboren – begann seine Musikausbildung im Alter von sechs Jahren, mit neun Jahren debütierte er. Seinen Abschluss machte er an der Korean National University of Arts und studiert bei Arie Vardi an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Er ist Preisträger etlicher prestigeträchtiger Wettbewerbe und gern gesehener Gast auf internationalen Konzertbühnen und Festivals: Zu seinen Konzerthöhepunkten zählt u. a. die Zusammenarbeit mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Musikkollegium Winterthur, dem Belgischen Nationalorchester, Orchestre Royal de Chambre de Wallonie oder auch dem Hong Kong Chamber Orchestra.

Aus der Reihe der EARTHQUAKE Konzerte.


Bild: SangWookLee

Jakob Lehmann Leitung
Joseph Moog Klavier
Yeree Suh Sopran
Thomas Bauer Bariton

Franz Liszt: Les Préludes, Sinfonische Dichtung Nr. 3, S.97 (1854)
Franz Liszt: Totentanz. Paraphrase über „Dies Irae"
Gabriel Fauré: Requiem op.48 (ver.1893)

Ein friedlicher Übergang ins Paradies: In der Musikgeschichte gibt es wohl kaum ein anderes Requiem, das den Tod so versöhnlich und zuversichtlich behandelt. Lichte, intime Klänge ziehen sich durch Faurés Werk, während die übliche Dramatik einer Totenmesse hier gänzlich ausbleibt. Es passte also gut, dass nur Chor, tiefe Streicher, Harfe, Pauken und Orgel bei der Uraufführung in der Pariser Kirche „La Madeleine“ die feinsinnige Klangwelt nachzeichneten. Erst später, zur Pariser Weltausstellung 1900, entstand die uns heute bekannte Version mit großem Orchester, bei der dennoch niemals alle Instrumente gleichzeitig spielen.

Selbst Liszts und Faurés „Dies Irae“ der Romantik könnten unterschiedlicher wohl nicht sein: Dramatisch und düster zeigt sich Ersteres, während Fauré tröstend ein tiefes Vertrauen in die Ewigkeit ausdrücken möchte. Genau solchen kompositorischen Ursprungsgedanken nachzuspüren, hat sich Anima Eterna Brugge zur Aufgabe gemacht: Was haben Komponisten und Musizierende damals gehört, gedacht? Wie gespielt, wie aufgeführt?

Das preisgekrönte Orchester bringt mit höchster Präzision die Eindrücke der Vergangenheit in historischer Aufführungspraxis auf die Bühne. Unter der Leitung von niemand Geringerem als dem Orchestergründer selbst, Jos van Immerseel, steht dem Orchester an diesem Abend das ebenso renommierte Vokalensemble Vox Luminis und eine hervorragende solistische Besetzung zur Seite.

Hinweis: Das Orchester Anima Eterna Brugge hat kürzlich die Zusammenarbeit mit seinem Gründer und langjährigen Dirigenten Jos van Immerseel beendet. Aus diesem Grund wird anstelle Jos van Immerseels Jakob Lehmann die Leitung des Konzerts im Januar übernehmen.
Jakob Lehmann ist kein Unbekannter für Anima Eterna: Als Vertreter des Next-Generation-Programms des Orchesters und als Konzertmeister zahlreicher Projekte mit Anima Eterna Brugge verkörpert er das neugierige und einzigartige musikalische Erbe des Ensembles in besonderer Weise. Mit dieser tiefen Verbundenheit zu Anima Eterna und in Zusammenarbeit mit dem renommierten Vokalensemble Vox Luminis verspricht das Konzert – mit Faurés berühmtem Requiem im Mittelpunkt – ein eindrucksvolles und einzigartiges Musikerlebnis zu werden.


Bild: Tom Blaton

Neujahrskonzert:
„Alles Wien“

Wien gilt bis heute als Zentrum der europäischen Musik. Von den vielen Komponisten von Weltrang, die sich in der „Welthauptstadt der Musik“ niederließen, stellen der Pianist Marcus McLaren und die Cellistin Verena Stei in ihrem Gesprächskonzert von drei berühmten Vertretern unterschiedlicher Epochen Werke für Klavier und Cello vor. Ludwíg van Beethoven, Johannes Brahms und Anton Webern. Verena Stei spielte im Orchester des Staatstheaters Saarbrücken und im Collegium Musicum in Zürich; sie konzertiert solistisch sowie als Kammermusikerin. Marcus McLaren ist Hauspianist des Richard-Wagner-Verbands Ulm/Neu-Ulm, Gastpianist am Theater Ulm und gefragter Kammermusikpartner und Begleiter.

Einlass:16:00

Eugen Bolz war überzeugter Demokrat und Christ und ein Widerständler ganz eigener Prägung. Vor der Machtergreifung des NS-Regimes war er in Württemberg, erst Justizminister, dann Innenminister und Staatspräsident. Zudem war er Abgeordneter des Reichstages in Berlin, wo er trotz eigener Zweifel, für das Ermächtigungsgesetz gestimmt hatte. 1933 wurde er in Stuttgart von den Nationalsozialisten aus seinen Ämtern vertrieben. Bereits 1934 formuliert er seinen Widerstand. Er setzte Hoffnungen auf ein erfolgreiches Attentat auf Hitler und sollte dann Kultusminister werden. Es kam anders. Das Stauffenberg-Attentat scheiterte, Eugen Bolz wurde von Regime verhaftet, verhört und zum Tode verurteilt. Bis zuletzt blieb er seinen christlichen Idealen treu. Demokratie und Parlamentarismus waren für ihn ohne Alternative.
Ausgehend von Originaldokumenten zeigt das Theaterstück die Stationen des Lebens eines Menschen, der selbst vor dem von Freisler geführten Volksgerichtshof Würde und Haltung bewahrt.
Jeremias Heppeler, ein junger Autor aus dem Donautal, hat einen frischen Zugang und einen vielfältigen Blick auf das Leben von Eugen Bolz geworfen. Unsere Perspektive auf die Geschichte und deren Erzählung werden ebenso thematisiert wie die Möglichkeiten, dieses Leben und seine Wirkungen im Heute greifbar zu machen.

Gründungsmitglied und langjähriger Vorstand des Kulturforums Isny e. V. Paul Rupf-Bolz, ermöglicht das Gastspiel gemeinsam mit dem Kulturbüro und dem Kulturforum. „Eugen Bolz war mein Großvater, daher ist es mir ein persönliches Anliegen das Stück in Isny auf der Bühne zu sehen. Es setzt ein deutliches Zeichen für das Leben von demokratischen Werten ob nun in der Vergangenheit oder heute.“

Regisseur Christof Küster ist wichtig: Das Stück, ist kein „Museumsstück“. Sondern vielmehr transportiere es die zentrale Botschaft: „Wehret den Anfängen!“

In Kooperation mit Kulturforum Isny e. V.

Einführung: 18:30 Uhr durch Dramaturg und Ensemblemitglied Franz Xaver Ott

Einlass: 18 Uhr, Einführung 18.30 Uhr